Um gegen sexualisierte Gewalt an Kindern vorzugehen, hat das hessische Landeskriminalamt (HLKA) vergangene Woche 75 Wohnungen durchsucht – darunter auch in Wiesbaden.
Laut HLKA wird vier der Beschuldigten sexueller Missbrauch von Kindern oder Jugendlichen vorgeworfen, bei 71 Beschuldigten steht der Vorwurf des Erwerbs, Besitzes oder der Verbreitung von Kinder- oder Jugendpornografie im Raum. 286 Kräfte durchsuchten 75 Wohnungen in Hessen, darunter auch in Wiesbaden.
Die 73 Männer und zwei Frauen im Alter bis 73 Jahren stehen nach derzeitigem Stand der Ermittlungen untereinander nicht im Austausch. 43 der Beschuldigten wurden im Anschluss an die Durchsuchung direkt zur nächsten Polizeidienststelle gebracht.
Zahlreiche Datenträger sichergestellt
HLKA-Präsident Andreas Röhrig zufolge stellten die Polizisten bei den Durchsuchungen 502 Speichermedien sicher, darunter 151 Smartphones und Mobiltelefone, 66 Computer und 111 USB-Sticks. Die Datenträger werden nun ausgewertet, kriminalistisch bewertet und auf weitere Ermittlungsansätze geprüft.
„Kinder benötigen besonderen Schutz, denn sie können sich nicht allein gegen Missbrauch wehren“, so Röhrig. „Wer den Verdacht hegt, dass ein Kind sexueller Gewalt ausgesetzt ist, sollte handeln und eine Beratungsstelle oder aber die Polizei kontaktieren.“ Weitere Informationen zu sexueller Gewalt finden sich auf der Homepage hessischen Polizei oder auch auf der Homepage der Unabhängigen Beauftragten für Sexuellen Kindesmissbrauch.
Hintergrund
Bei den Durchsuchungen handelte es sich um die erste Schwerpunktmaßnahme der BAO FOKUS (Besondere Aufbauorganisation Fallübergreifende Organisationsstruktur gegen Kinderpornografie Und Sexuellen Missbrauch von Kindern) im Jahr 2024. Seit Oktober 2020 setzt sich die Polizeiorganisation dafür ein, Minderjährige vor sexualisierter Gewalt zu schützen, anhaltenden Missbrauch zu stoppen, Sexualstraftaten, die sich gegen Kinder und Jugendliche richten, zu ermitteln und Straftäter zu überführen.
