Wegen einer Protestaktion der „Letzten Generation“ kam es am Freitagmorgen zu hohen Verkehrsbehinderungen in Mainz. Es war bereits die zweite Blockade in einer Woche.
Vier der Aktivisten klebten sich gegen 7:40 Uhr an der Fahrbahn fest, zwei weitere saßen aneinander festgeklebt auf dem Boden und bildeten die Rettungsgasse. Zwei der Aktivisten hatten ihre Hände mit einer Mischung aus Sand und Kleber am Asphalt befestigt.
Die Blockade wurde zwischen der Universität und der Kreuzung Untere Zahlbacher Straße gebildet, kurz hinter der Fußgängerbrücke. Obwohl die Polizei schon frühzeitig damit begann, den Verkehr abzuleiten, staute er sich mehrere Kilometer. Auf der Saarstraße standen die Autos bis zum Europa-Kreisel, auf der Koblenzer Straße bis zum Stadion.
Gegen 9 Uhr löste die Polizei die unangemeldete Versammlung auf und begann damit, die nicht an der Fahrbahn festgeklebten Aktivisten von der Straße zu tragen und die vier weiteren vom Asphalt zu lösen. Bei zwei von ihnen reichte Olivenöl als Lösemittel, für die zwei anderen musste je ein Stück Asphalt ausgefräst und anschließend aufgestemmt werden.
Gegen 10:20 wurde der letzte Aktivist von der Straße gelöst. Anschließend wurde die Fahrbahn gereinigt und die beiden entstandenen Löcher mit Kaltasphalt gefüllt. Gegen 11 Uhr konnte die Saarstraße wieder freigegeben werden.
Laut einer Pressemitteilung der „Letzten Generation“ sei die Blockade Teil einer Reihe von Protestaktionen im gesamten Bundesgebiet. „Als Bürger:innen, die erkannt haben, dass sie Teil der letzten Generation vor den Kipppunkten sind, fordern wir die Abgeordneten des Bundestags auf, einen Gesellschaftsrat einzuberufen“, heißt es weiter. In Mainz ist war es bereits die vierte Aktion dieser Art.