Was passiert jetzt mit dem ehemaligen Sport Scheck in Wiesbaden?

Seit einigen Wochen steht die Outletfiliale von Sport Scheck in der Wiesbadener Langgasse leer. Was ist mit dem Gebäude geplant?

Was passiert jetzt mit dem ehemaligen Sport Scheck in Wiesbaden?

Schon lange wird um die Zukunft der ehemaligen Sportarena in der Wiesbadener Langgasse 5-9 diskutiert, nun könnte sich bald etwas tun. Denn seit der Sigma-Insolvenz stehen die Verkaufsräume wieder leer, die Outletfiliale von Sport Scheck hat seit einigen Wochen geschlossen.

Schon mehrfach kam der Vorschlag, etwas Neues aus dem Gebäude zu entwickeln, das in den 1970er-Jahren gebaut wurde. Damit sollte der Charakter eines „Betonbunkers“ verschwinden. Bereits Ende 2021 hatte die Stadtverordnetenversammlung den Plänen der Sigma Warenhaus zugestimmt, an der Stelle ein Wohn- und Geschäftshaus zu errichten, mit mehreren Läden im Erdgeschoss und Wohn- und Geschäftseinheiten in den oberen Geschossen. Auch eine Aufstockung und eine neu gestaltete Fassade waren im Gespräch.

Schließung nach Insolvenz

Doch die Sigma-Gesellschaften gerieten in finanzielle Schieflage, die letztendlich in der Insolvenz endete. Das wirkte sich ebenfalls auf die Handelskette Sport Scheck aus. Das Geschäft musste schließen und steht seitdem leer.

Kurz zuvor, Anfang Dezember 2023, stellten die Fraktionen CDU und FDP einen Antrag an den Wiesbadener Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Bau. „Die Insolvenz der SIGMA-Gruppe bietet der Landeshauptstadt die Chance, das Grundstück zu einem attraktiven Preis zu erwerben, sich die Kontrolle über dieses Filetstück der Fußgängerzone zu sichern und die Immobilie selbst zu nutzen oder zu entwickeln“, heißt es darin.

Dann könne man entweder das von Signa verfolgte Konzept in die Tat umsetzen oder das Gebäude abreißen und an der nördlichen Grundstücksgrenze teilweise neu bauen, „um einen Platz zwischen Schützenhofquelle und Wagemannstraße zu schaffen, der das Schiffchen zur Langgasse öffnet“. Ziel sei eine „nachhaltige Entwicklung“ des Hauses, etwa durch Aufstockung. Damit soll zum einen das Gebäude aufgewertet und zum anderen ein neuer Platz in der Stadt geschaffen werden.

Was plant die Stadt Wiesbaden nun?

Doch die Stadt selbst gibt den Plänen einen Dämpfer, zumindest aktuell. „Erst einmal ist nicht geplant, das Haus zu kaufen“, erklärt Katerina Garcia, Referentin für Digitalisierung und Wirtschaft der Stadt Wiesbaden, auf Merkurist-Anfrage. Es gebe aktuell andere laufende, größere Projekte in Wiesbaden, die wichtig seien, darunter der ehemalige Standort von Galeria Kaufhof in der Kirchgasse.

„Wir erwarten, dass sich in der Langgasse eine Lösung finden wird“, so Garcia. Die Stadt sei im Gespräch mit dem Eigentümer, es würden Ideen ausgetauscht. Eine Zwischennutzung sei möglich. Doch was künftig hier einziehen wird, kann Garcia nicht sagen. Die Art der Nutzung hänge vor allem davon ab, was baurechtlich möglich sei.