Im Juni 2023 hatte Galeria Kaufhof in der Kirchgasse das letzte Mal geöffnet. Seitdem steht das 16.000 Quadratmeter große Gebäude leer – und das ausgerechnet mitten in der Stadt. Es wurden bereits Pläne und Ideen für die Nutzung der Immobilie gesammelt. Ein Käufer für das Gebäude konnte bisher aber nicht gefunden werden. In der Kulturbeiratssitzung ist am Dienstag nun über einen möglichen Standortwechsel des Stadtmuseums in den ehemaligen Kaufhof diskutiert worden. Mit dabei waren Bürgermeisterin Christiane Hinninger (Grüne) und der SEG-Geschäftsführer Andreas Guntrum.
Einzelhandel und Museum?
Die Immobilie Galeria Kaufhof, so betonten Hinninger und Guntrum, sei für Käufer eher uninteressant. Grund dafür sei die Größe des Gebäudes. Ebenso müsste die Bausubstanz saniert und die Technik erneuert werden. Für die Technik allein kämen Kosten von rund 20 Millionen Euro zusammen. Ein mögliches Szenario wäre, dass die Stadt das Gebäude erwirbt. Aber es müsse ein tragfähiges Konzept für die Nutzung der Immobilie zu Grunde liegen, so Hinninger. In dem Fall müsse der Deckungsbeitrag erwirtschaftet werden, damit sich die Investition in den Kauf und Umbau der Immobilie in der Kirchgasse überhaupt lohnt.
Das Gebäude könnte dann als Standort für das Wiesbadener Stadtmuseum in Frage kommen, so die Idee. Es sei zudem aber auch wichtig, eine kommerzielle Nutzung für das Gebäude im Erdgeschoss zu finden, die eine Mischnutzung mit dem Museum erlaube, sagen Hinninger und Guntrum. Das Museum würde dann ins 6000 Quadratmeter große Obergeschoss ziehen und dadurch sichtbarer werden. Momentan befindet sich das Stadtmuseum noch in den Kellerräumen am Marktplatz.
„Ohne Geld in die Hand zu nehmen, kommen wir in der Umgestaltung der Innenstadt nicht weiter. Es gilt jetzt vielmehr zu klären, ob wir ein Stadtmuseum an diesem Ort wollen und ob eine finanzierbare Mischnutzung gefunden werden kann“, sagt der Vorsitzende des Kulturbeirats Ernst Szebedits. Das Gremium entschied gemeinsam mit Bürgermeisterin Hinninger, miteinander im Gespräch zu bleiben. Alle sind sich hier jedoch einig, dass es zu keinem Leerstand kommen darf.