Da hat er wohl einen Nerv getroffen: Über 600 Likes und 188 Kommentare hat der Facebook-Post eines Busfahrers in der Gruppe „Lust auf Wiesbaden!“ bisher erhalten (Stand: 15. Juli, 10 Uhr). Darin macht er seinem Ärger über die Dauerkritik an ESWE Verkehr Luft.
„Wisst ihr was: Mir geht das permanente Gemecker über die doch so blöde und unfähige ESWE Verkehrsgesellschaft zwischenzeitlich mächtig auf die Nüsse“, schreibt er dort. Sowohl die Fahrer als auch die Werkstatt und die Verwaltung würden sich wirklich „den Allerwertesten aufreißen“, um den Betrieb am Laufen zu halten und Fehler aus der Vergangenheit auszubügeln.
Auch Fahrgäste verursachen Verspätungen
Die Mühe scheint ihm allerdings niemand wertzuschätzen. Im Gegenteil, er bekäme täglich zu lesen, dass die Busse ständig verspätet seien oder ausfielen – „Luxusprobleme“, erwidert er den Kritikerscharen in seinem emotionalen Text. Er wolle sehen, wer es besser könne.
Außerdem betont der Wiesbadener Busfahrer, dass bei Weitem nicht immer der Verkehr oder die Baustellen die Verspätungen auslösen würden, sondern häufig die Fahrgäste selbst. Diese würden nämlich sehr häufig nicht rechtzeitig an der Haltestelle stehen, sondern kämen angerannt. Dann würden sie erwarten, dass der Bus auf sie warte. „Oder ganz toll: die Zeitgenossen, die sich in die Lichtschranke der dritten Tür stellen, weil ja noch jemand aus dem Gebüsch gekrochen kommt“, ärgert der Mann sich weiter.
„Es wäre verdammt toll, wenn dieses ständige Auf-Uns-Einprügeln aufhören könnte. Zumal ich weiß, dass keiner von euch unfehlbar ist.“
In den Reaktionen gibt es viel Zustimmung und Verständnis für die Situation der Wiesbadener Busfahrer. Dennoch weisen einige Kommentatoren darauf hin, dass ESWE Verkehr in Sachen Personalpolitik und Planung nicht ganz unschuldig an den Problemen im Wiesbadener ÖPNV sei.