Am Wiesbadener Kochbrunnen auf dem Kranzplatz können nun mineralische Ablagerungen mit nach Hause genommen werden. Denn der Brunnen wird am Dienstag (30.) und Mittwoch (31. Mai) gereinigt. Die Ablagerungen können am Dienstag vor Ort abgeholt werden. Das teilt die Stadtverwaltung mit.
Der Grund: Der Belag der rötlich-gelben Sinterablagerungen wächst jährlich um sieben Zentimeter. Er muss regelmäßig entfernt werden, damit er den muschelförmigen Brunnen nicht erdrückt. Die Sinterablagerungen wurden in der Römerzeit als „Mattiakische Kugeln“ zum Färben von Haaren benutzt.
Hintergrund
Der Kochbrunnen ist eine der so genannten Primärquellen Wiesbadens und die wohl bekannteste Thermalquelle der Stadt. Nur ein kleiner Teil des Wassers speist die Trinkstelle im Kochbrunnenpavillon und den „Kochbrunnenspringer“. Die Hauptmenge wird in die Aufbereitungsanlage der Kaiser-Friedrich-Therme gespeist. Von dort aus gelangt es in das weit verzweigte Thermalwassernetz der Stadt. Das Wiesbadener Quellwasser soll besonders wertvoll zur Linderung rheumatischer und orthopädischer Erkrankungen sein.
Die Natrium-Chlorid-Thermalquelle war im 19.Jahrhundert Zentrum der Wiesbadener Trinkkur und ist auch heute noch ein Wahrzeichen von Wiesbaden. Sein Name bezieht sich auf die Wassertemperatur von über 66 °C.