Man habe sie „ins Messer laufen lassen“, um „die Stadtkasse aufzubessern“ – die Wut einiger Anwohner im alten Teil von Kostheim ist groß. Wurde bisher immer geduldet, dass die Autos halb auf dem Gehweg parken, kam für viele von ihnen vor kurzem eine böse Überraschung: Genau 239 Strafzettel hat die Stadtpolizei an die Falschparker verteilt, und das über Nacht (wir berichteten).
Die Anwohner würden immer teilweise auf dem Gehweg parken, damit auf der Straße noch genügend Platz für große Fahrzeuge bleibe, schrieb eine empörte Anwohnerin an Merkurist. Zudem habe kaum jemand eine Garage, alternative Parkmöglichkeiten würden in der Gegend fehlen.
STVO gelte auch in Kostheim
Auch auf den Straßen in Kostheim würden die bundeseinheitlichen Regelungen der Straßenverkehrsordnung (STVO) gelten, so Ralf Munser, Pressesprecher der Stadt Wiesbaden, gegenüber Merkurist. „Demnach ist Gehwegparken nur an Stellen erlaubt, an denen der Gehweg durch einen entsprechende STVO-Beschilderung für das Gehwegparken freigegeben ist.“
Ansonsten sei beim Parken am rechten Fahrbahnrand zu beachten, dass auf der Fahrbahn drei Meter breit Platz bleibe. Der Grund: Nur so könnten die Straßen „von Feuerwehr und Rettungskräften mit großen Einsatzfahrzeugen jederzeit befahren werden.“ Das gelte natürlich auch für die Nacht.
Munser bestätigt, dass es eine nächtliche Kontrolle in Alt-Kostheim gegeben hat. Zuvor habe es eine „hartnäckige Beschwerde eines Anwohners“ gegeben. „Er hat darauf bestanden, dass die Stadtpolizei vor Ort kommt“, erklärt er den Grund für die laut Stadt 239 kostenpflichtigen Verwarnungen.
Anwohner beschweren sich bei Stadt
Die Stadt empfiehlt den Anwohnern, auch künftig die Regeln der STVO einzuhalten. „Sollten keine Parkplätze in der jeweiligen Straße vorhanden sein, können wir nur die Empfehlung aussprechen, in diesem Fall nicht verbotswidrig zu parken, sondern dann das Fahrzeug in einer anderen Straße Kostheims abzustellen, in der man sein Fahrzeug regelgerecht abstellen kann“, erklärt der Pressesprecher. Das hätten auch die Kollegen des Amts für Straßenverkehr und Stadtpolizei den Anrufern erklärt, die sich über die Verwarnungen der Stadtpolizei beschwert hätten.
Ein neues Verkehrskonzept, wie es manche Alt-Kostheimer vermuten, sei von Seiten des Tiefbau- und Vermessungsamts aber nicht für Alt-Kostheim geplant, so Stadtsprecher Munser.