Gefährliche Stelle auf Wiesbadener 1. Ring: Warum passieren hier so oft Unfälle?

Immer wieder passieren an der Ecke Biebricher Allee/Kaiser-Friedrich-Ring Unfälle, weil Autofahrer hier rechtswidrig abbiegen. Was sagt die Polizei dazu?

Gefährliche Stelle auf Wiesbadener 1. Ring: Warum passieren hier so oft Unfälle?

Schwer verletzt worden ist eine Frau erst vor einer Woche, weil ein Autofahrer illegal vom Kaiser-Friedrich-Ring aus in die Biebricher Allee abgebogen war. Die 56-jährige Fahrradfahrerin aus Bad Schwalbach war auf dem Sonderstreifen für Busse und Fahrräder in derselben Richtung unterwegs, als sie von dem 22-jährigen Autofahrer erfasst wurde. Die Frau stürzte zu Boden und musste in einem Krankenhaus behandelt werden (wir berichteten).

Immer wieder passieren an dieser Stelle Unfälle, da Autofahrer die Verkehrsregeln missachten. „Erneut wird ein Fahrradfahrer verletzt, weil ein PKW illegal vom 1. Ring rechts in die Biebricher Allee abbiegt“, schreibt etwa Merkurist-Leser Jean in einem Snip.

Zehn Unfälle seit Anfang 2023

Tatsächlich sind im vergangenen Jahr an dieser Stelle insgesamt sieben Unfälle passiert, teilt die Wiesbadener Polizei auf Merkurist-Anfrage mit. Und immer ist es die selbe Ursache: Ein Autofahrer missachtet die Verkehrsregeln und biegt nach rechts in die Biebricher Allee ein. Vergangenes Jahr wurden vier Menschen leicht verletzt, bei drei Unfällen entstand Sachschaden. In diesem Jahr gab es hier bereits drei Unfälle mit insgesamt zwei Verletzten.

„Wer hier abbiegt, macht das nicht aus Versehen“, so Polizeisprecher Johannes Neumann. Die Verkehrsführung sei eindeutig, dafür sorgen die Schilder, Fahrbahnmarkierungen sowie Poller. Diese würde die Stadt sogar immer wieder erneuern. „Wer an dieser Stelle nach rechts abbiegt, muss schon fast einen U-Turn machen“, so Neumann. Den Regelverstoß würden die Autofahrer also bewusst in Kauf nehmen, um den Umweg von zwei Minuten über den Hauptbahnhof zu vermeiden. Und damit auch, dass andere Verkehrsteilnehmer gefährdet werden. „Wir haben den Bereich auf dem Schirm“, sagt der Polizeisprecher. „Doch es ist auch klar, dass hier vorsätzlich gehandelt wird.“