Bei einem schweren Verkehrsunfall im Gustav-Stresemann-Ring ist Ende Oktober 2022 ein 30-jähriger Familienvater ums Leben gekommen (wir berichteten). Nun hat die Staatsanwaltschaft gegen einen 24-jährigen Autofahrer Mordanklage erhoben, der mit 130 km/h durch die Wiesbadener Innenstadt gerast sein soll und mit dem Auto des 30-Jährigen kollidierte. Das meldet die hessenschau.
Wie die Staatsanwaltschaft dem hessischen Rundfunk gegenüber mitteilte, sei der Beschuldigte nach neuesten Erkenntnissen über mehrere rote Ampeln gefahren. Davor wurde davon ausgegangen, dass es sich nur um eine rote Ampel handeln würde.
Autofahrer, die einen tödlichen Unfall verursachen, können in Ausnahmefällen nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs wegen Mordes angeklagt werden. Es muss allerdings ein gewisser Vorsatz nachgewiesen werden können.
Laut hessenschau ist weiterhin unklar, warum der 24 Jahre alte Autofahrer mit vier Bekannten und Familienangehörigen – unter ihnen ein 7-jähriges Kind – im Auto so schnell fuhr. Ursprünglich seien die Ermittler davon ausgegangen, dass er sich an einem Autorennen beteiligt habe. Dieser Verdacht sei jedoch mittlerweile fallen gelassen worden. Der 24-Jährige befinde sich zurzeit in Untersuchungshaft.
Um den Unfall zu rekonstruieren, wurde der Gustav-Stresemann-Ring im Januar sogar zwischenzeitlich gesperrt (wir berichteten).