Türkische Extremisten werben in Wiesbaden für Erdoğan

Eine Delegation der türkischen Pro-Hizbullah Partei „Hüda Par“ war am vergangenen Freitag in einer Wiesbadener Moschee zu Besuch, um Wahlkampf für den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan zu machen.

Türkische Extremisten werben in Wiesbaden für Erdoğan

Am 14. Mai wird in der Türkei gewählt. Ob der amtierende Präsident Recep Tayyip Erdoğan dann wiedergewählt wird, ist unsicher. Insbesondere die verspäteten und unzureichenden Hilfen nach dem Erdbeben im Februar haben in den vergangenen Wochen für Kritik am Präsidenten gesorgt. Nun machen Abgeordnete der extremistischen Partei „Hüda Par“ Wahlkampf für Erdoğan in Deutschland – auch in Wiesbaden, wie die Frankfurter Rundschau berichtet.

Ihren Anfang nahm die Wahlkampftour vergangene Woche in Hamburg, als der stellvertretende Vorsitzende der Hüda Par, Mehmet Hüseyin Yilmaz, die türkischsprachige Zeitung Post Gazetesi besuchte und dort in Deutschland lebende Türken zur Wahl von Erdoğan aufrief.

Am vergangenen Freitag soll dann eine Partei-Delegation in der Wiesbadener Vahdet Moschee das Gebet anlässlich des Ramadan-Festes verrichtet haben. Die Frankfurter Rundschau bezieht sich dabei auf die türkische Zeitung Cumhuriyet, die der Wiesbadener Moschee zudem eine Nähe zur türkischen Hizbullah bescheinigt. So seien dort 2014, 2015 und 2016 Gedenkveranstaltungen für den Gründer der Hizbullah, Hüseyin Velioglu, veranstaltet worden.

Hintergrund

Aus den Überresten der im Jahr 2000 zerschlagenen Terrororganisation Hizbullah, die für zahlreiche Morde in der Türkei verantwortlich war, ging 2012 „Hür Dava Partisi“, die „Partei der gerechten Sache“, hervor. Der Kurzname „Hüda Par“ hat im Kurdischen die gleiche Bedeutung wie Hizbullah im Arabischen: Partei Allahs. Inzwischen kooperiert Hüda Par mit Recep Tayyip Erdoğans Partei AKP („Adalet ve Kalkınma Partisi“, auf Deutsch Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung).

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