Der Untere Salzbach in Wiesbaden soll renaturiert werden. Im Fokus steht dabei der Schutz vor Hochwasser. Das hat der Magistrat der Stadt beschlossen.
Dringend sanierungsbedürftig
Wie Bürgermeisterin und Umweltdezernentin Christiane Hinninger (Grüne) sagt, sei die Sanierung der Wiesbadener Bachläufe von zentraler Bedeutung sowohl für den Hochwasserschutz als auch für den Erhalt der Lebensräume für die Tier- und Pflanzenwelt. Auf dem rund 1,8 Kilometer langen Abschnitt vom Theodor-Heuss-Ring bis zum Gelände von Infraserv seien die Uferbefestigungen und die Sohle des Bachbetts stark marode und dringend sanierungsbedürftig.
Zudem solle der Abschnitt in einen naturnahen Zustand ohne künstliche Barrieren versetzt werden. „Bei stärkeren oder langanhaltenden Regenfällen ist das künstliche Gewässerbett des offenen Salzbachs jetzt bereits randvoll.“ Weil Starkregen sich wegen des Klimawandels häufe, bestehe hier Handlungsbedarf, so Hinninger.
Die Bau- und Planungskosten für die Umsetzung am Unteren Salzbach betragen nach jetzigem Stand rund 6,7 Millionen Euro. Das Land Hessen fördert die Maßnahmen zur Gewässerrenaturierung mit 75 Prozent und zum Hochwasserschutz mit 30 Prozent. Auf dem Stadtgebiet von Wiesbaden befinden sich rund 240 Kilometer Fließgewässer, davon verlaufen etwa 13 Kilometer unterirdisch.
Dass die Bach-Renaturierung nicht nur für die Natur ein Gewinn sei, zeigten die bisher in Wiesbaden erfolgten Maßnahmen, zum Beispiel in Breckenheim, erklärt die Stadt. Hier sei der Klingenbach „wiedererlebbar“ und die Ortslage erheblich aufgewertet worden. Renaturierungen des Lindenbachs in Schierstein sowie des Mosbachs in Biebrich sollen nun folgen.