Am Mittwochmorgen (28. Februar) haben Ermittler des Hessischen Landeskriminalamts (HLKA) die Wohnung eines 15-jährigen Darmstädters durchsucht. Der Jugendliche steht im Verdacht, für mehrere Drohanrufe verantwortlich zu sein – unter anderem am Wiesbadener Hauptbahnhof.
Wie HLKA und die Staatsanwaltschaft Darmstadt mitteilen, soll der 15-Jährige bei mehreren Polizeidienststellen und über einen Lieferdienst falsche Notrufe abgesetzt haben. Außerdem soll er in mehreren Fällen Amokläufe oder Anschläge angedroht haben: an Schulen in Freiberg (Sachsen), auf einem Weihnachtsmarkt in Göppingen – sowie an Bahnhöfen in Wiesbaden, Mainz und anderen Städten.
Die falschen Notrufe und Drohanrufe führten jeweils zu größeren Polizeieinsätzen. Auch den Großeinsatz am Wiesbadener Hauptbahnhof am 28. Oktober 2023 soll der 15-Jährige mutmaßlich verursacht haben. Das bestätigt Robert Hartmann, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Darmstadt, auf Merkurist-Anfrage. Damals wurde der Bahnhof nach einem Drohanruf rund drei Stunden lang gesperrt (wir berichteten).
Nach „intensiven Ermittlungen“ und Hinweisen seien die Polizisten auf die Spur des 15-Jährigen gekommen. Er steht nun unter Verdacht der „Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten“. Bei der Wohnungsdurchsuchung am Mittwoch stellten die Ermittler Mobiltelefone und weitere Speichermedien sicher. Die Auswertungen dauern an.
Der Missbrauch von Notrufen beziehungsweise Drohanrufe seien keine Kavaliersdelikte, sondern eine Straftat, so das HLKA. Zusätzlich zur gesetzlichen Strafe könne der Täter auch dazu verurteilt werden, die Einsatzkosten zurückzuzahlen. „Hierbei kann die Summe schnell, je nach Einsatzlage, bei einem vier- bis fünfstelligen Betrag liegen.“