In Wiesbaden dürfen Radfahrer an immer mehr Kreuzungen auch bei Rot rechts abbiegen. Möglich machen das spezielle Grünpfeil-Schilder. Nachdem sich das Pilotprojekt in Dotzheim bewährt hat, stehen die Schilder jetzt auch an verschiedenen Einmündungen des 1. Rings. Das gibt die Stadtverwaltung bekannt.
Die Grünpfeil-Schilder erlauben Radfahrern, auch bei roter Ampel vorsichtig rechts abzubiegen, wenn sie vorher angehalten haben. Dabei müssen sie darauf achten, andere Verkehrsteilnehmer, insbesondere Fußgänger, weder zu behindern noch zu gefährden. Die Regel gilt nur für Fahrräder, nicht jedoch für E-Scooter-Fahrer.
„Förderung des Radverkehrs“
„Es dient dem Verkehrsfluss, wenn Verkehrsteilnehmer, die sich gegenseitig nicht behindern, gleichzeitig einen Knotenpunkt passieren können“, sagt Verkehrsdezernent Andreas Kowol (Grüne). In diesem Zusammenhang sei auch der Rad-Grünpfeil zu sehen. Er habe sich in anderen Städten in Deutschland und Europa bewährt und komme jetzt auch in Wiesbaden an geeigneten Kreuzungen zum Einsatz. „Wir fördern damit den Radverkehr, ohne anderen Verkehrsteilnehmern Grünzeit wegnehmen zu müssen“, so der Dezernent.
Der Grünpfeil für Radfahrer war im November 2021 zunächst als Pilotprojekt an der Kreuzung Erich-Ollenhauer-Straße/Föhrer Straße/Straßenmühlweg in Dotzheim eingeführt worden. Nachdem die Unfallstatistik dort seitdem keine Auffälligkeiten verzeichnet, sollen nun nach und nach weitere geeignete Kreuzungen in Wiesbaden entsprechend beschildert werden. Auch von Bürgern seien positive Rückmeldungen eingegangen, so die Verwaltung.
Das Verkehrszeichen „Grünpfeilschild mit Beschränkung auf den Radverkehr“ war 2020 mit der Novelle der Straßenverkehrsordnung bundesweit eingeführt worden. Es ist an bestimmte, standardisierte Voraussetzungen geknüpft, damit die Verkehrssicherheit nicht beeinträchtigt wird.