Eine Großkontrolle der Polizei hat in der Nacht auf Freitag zu stockendem Verkehr auf der A3 bei Wiesbaden geführt. Das bestätigt die Polizeipressestelle auf Merkurist-Anfrage.
Der komplette Verkehr wurde zwischen 23 und 4 Uhr in beiden Richtungen gesichert heruntergebremst und über die Raststätte Medenbach umgeleitet. Dort nahmen die Beamten etliche Fahrzeuge heraus und kontrollierten sie – insgesamt waren es rund 260 Autos. Grund für die Kontrollen war eine bundesweit durchgeführte Fahndung. Gesucht wurden laut dem Hessischen Innenministerium Täter, die für Geldautomatensprengungen verantwortlich sind. Daher seien vom 14. bis 17. März parallel sieben Länderpolizeien auf überregionalen Reiserouten mit Kontrollstellen aktiv gewesen. So sollte laut dem Ministerium der Druck auf international agierende Tätergruppen erhöht werden.
2500 Polizisten waren im Einsatz, insgesamt seien rund 8000 Personen und über 5300 Fahrzeuge kontrolliert worden, und zwar in Hessen, Baden-Württemberg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Schleswig-Holstein. Zusammengearbeitet hat die Polizei dazu mit dem Bundeskriminalamt und der Bundespolizei. 180 Straftaten und 360 Ordnungswidrigkeiten wurden bei den Kontrollen registriert und 42 Personen vorläufig festgenommen. In Wiesbaden wurden laut Polizei 16 Strafanzeigen gestellt und fünf Menschen festgenommen. In ganz Hessen waren es 60 Strafanzeigen und 24 festgenommene Personen. Insgesamt waren mehr als 950 Kräfte der hessischen Polizei im Einsatz.
In diesem Jahr wurden bis Ende Februar in Hessen bereits zehn Geldautomaten gesprengt. Der Gesamtschaden beläuft sich aktuell auf knapp 2,8 Millionen Euro, darunter sind 1,2 Millionen Euro Beute.
Bei den Fahndungsmaßnahmen der vergangenen Tage handelte es sich bereits um die zweite gemeinsame Großaktion.