Kinderpornos: LKA Hessen durchsucht Wohnungen – auch in Wiesbaden

Bei einem großangelegten Einsatz gegen Kindesmissbrauch hat die hessische Polizei auch Wohnungen in Wiesbaden durchsucht. Insgesamt richteten sich die Ermittlungen gegen 79 Beschuldigte.

Kinderpornos: LKA Hessen durchsucht Wohnungen – auch in Wiesbaden

Die hessische Polizei ist bei einem hessenweiten Großeinsatz gegen Kindesmissbrauch und Kinderpornografie vorgegangen – auch in Wiesbaden.

Wie Generalstaatsanwaltschaft und Landeskriminalamt am Montag mitteilen, durchsuchten die Ermittler in der vergangenen Woche landesweit 85 Wohnungen und Häuser. Dabei stellten sie über 2000 Beweismittel sicher, darunter hunderte Speichermedien.

Zwölf Missbrauchsfälle, drei Vergewaltigungen

Die Durchsuchungen fanden außer in Wiesbaden auch in den Städten Darmstadt, Frankfurt am Main, Gießen, Kassel und Offenbach am Main statt. Zudem waren mehrere Landkreise betroffen, darunter der Rheingau-Taunus-Kreis, der Main-Taunus-Kreis und der Hochtaunuskreis.

Insgesamt richteten sich die Ermittlungen gegen 79 Beschuldigte im Alter von 14 bis 78 Jahren, darunter 78 Männer und eine Frau. Ihnen wird überwiegend Herstellung, Besitz und Verbreitung von Kinder- und Jugendpornografie vorgeworfen. In zwölf Fällen geht es auch um den Vorwurf des sexuellen Missbrauchs von unter 18-Jährigen, in drei Fällen um Vergewaltigung beziehungsweise sexuellen Übergriff.

Eine Person verhaftet

Bei dem Einsatz in der vergangenen Woche, der von Montag bis Freitag (13. bis 17. Januar) andauerte, wurde eine Person verhaftet. 14 weitere Beschuldigte mussten die Ermittler für eine Vernehmung auf die Polizeidienststelle begleiten. Die sichergestellten Datenträger sollen nun ausgewertet werden. Nach derzeitigem Ermittlungsstand stehen die Beschuldigten nicht untereinander im Kontakt.

„Die Bekämpfung von sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche ist eine der wichtigsten Aufgaben der hessischen Polizei. Wir setzen unseren Einsatz in diesem Deliktsfeld daher auch in diesem Jahr konsequent fort“, sagt Andreas Röhrig, Präsident des Hessischen Landeskriminalamts.

Hintergrund: Die Ermittlungseinheit FOKUS

Seit 2020 gibt es die Einheit „FOKUS“ (Fallübergreifende Organisationsstruktur gegen Kinderpornografie und sexuellen Missbrauch von Kindern) bei der hessischen Polizei. Rund 300 Mitarbeiter, darunter knapp 170 Ermittler, verfolgen gezielt Sexualstraftaten an Kindern und Jugendlichen. Auch bei den Staatsanwaltschaften gibt es Sonderdezernate für die Verfolgung solcher Straftaten.