Regenbogen-Zebrastreifen erneut beschmiert – eine Festnahme

Queerfeindlicher Hintergrund der Tat nicht ausgeschlossen

Regenbogen-Zebrastreifen erneut beschmiert – eine Festnahme

Der Regenbogen-Zebrastreifen in der Wiesbadener Burgstraße ist in der Nacht zum Freitag (26. Mai) erneut beschmiert worden. Wie das Polizeipräsidium Westhessen meldet, konnte ein Tatverdächtiger festgenommen werden.

Die bunte Markierung war erst am 25. Mai, anlässlich des Christopher Street Days (CSD), angebracht und noch in der darauffolgenden Nacht erstmals verunstaltet worden (wir berichteten). Gegen Mitternacht wurde er nun erneut mit Graffitis besprüht.

Mithilfe zweier Zeugen gelang es der Polizei, einen 18-jährigen Tatverdächtigen festzunehmen. Die Zeugen hatten mehrere Personen beim Besprühen der bunten Streifen beobachtet und verständigten die Polizei. Unmittelbar beim Tatort konnten die Beamten drei verdächtige Personen kontrollieren. Es handelte sich um zwei 20-jährige Männer aus Wiesbaden und einen 18-jährigen Wiesbadener. Letzterer hatte zuvor erfolglos versucht, sich der Kontrolle zu entziehen.

Der 18-Jährige räumte der Streife gegenüber schließlich ein, den Zebrastreifen beschmiert zu haben. Er wurde zwecks weiterer polizeilicher Maßnahmen mit auf die Dienststelle genommen. Die Polizei stellte darüber hinaus zwei Sprühdosen mit schwarzer Farbe sicher. Als Motiv für die Tat kann laut Polizei ein queerfeindlicher Hintergrund nicht ausgeschlossen werden.

Die beiden anderen kontrollierten Personen wurden mangels konkreten Tatverdachts entlassen. Der Staatsschutz der Wiesbadener Kriminalpolizei hat auch in diesem Fall die weiteren Ermittlungen aufgenommen und nimmt Hinweise unter der Telefonnummer (0611)345-0 entgegen.

Zusätzlich können Hinweise auch bei der LSBT*IQ-Ansprechstelle (Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans*-& intergeschlechtliche sowie queeren Personen) des Polizeipräsidiums Westhessen persönlich abgegeben werden. Für den Christopher-Street-Day am Samstag (27. Mai) wird zudem ein Präventionsstand auf dem Schlachthofgelände eingerichtet.

Außerdem wird der gemeinnützige Verein Warmes Wiesbaden e.V. bei seiner CSD-Kundgebung vor dem Rathaus auf den beschmierten Regenbogen-Zebrastreifen eingehen. Wie der Vereinsvorsitzende Holger Venino gegenüber Merkurist sagte, sieht der Verein sich „bestärkt darin, auch künftig für die Akzeptanz von LGBT*IQ Menschen in der Gesellschaft einzutreten“.

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