Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD) blickt in seiner Weihnachtsansprache auf ein herausforderndes Jahr 2024 zurück. „Wieder neigt sich ein Jahr dem Ende zu, ein Jahr, das uns alle vor Herausforderungen gestellt, aber auch wertvolle gemeinsame Erfolge ermöglicht hat“, schreibt Mende in seinem Grußwort an die Wiesbadener Bürger.
Zusammenhalt in der Gesellschaft bedroht
Laut Mende hat das Jahr 2024 einmal mehr gezeigt, dass globale Krisen bis auf die lokale Ebene durchschlagen. Der anhaltende russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und die Konflikte im Nahen Osten würden bewusst machen, wie zerbrechlich der Frieden auch in Europa sei. „Diese Ereignisse zeigen uns, dass wir jeden Tag für Frieden und Demokratie eintreten müssen“, so Mende.
Auch der gesellschaftliche Zusammenhalt scheint laut dem Oberbürgermeister bedroht zu sein. Es erfülle ihn mit „großer Sorge“, wenn Mitbürger aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit oder Weltanschauung Angst haben, auf offener Straße angefeindet oder gar angegriffen zu werden. „Als Stadt stehen wir in der Verantwortung, ein starkes Zeichen für Zusammenhalt und Toleranz und gegen Hass und Hetze zu setzen“, so der OB.
Außer der Gefährdung des sozialen Zusammenhalts stelle auch die Klimakrise Wiesbaden vor besondere Herausforderungen. Die Stadt arbeite intensiv an einem Klima-Anpassungskonzept, um auf Extremwetterereignisse vorbereitet zu sein. Auch angesichts wirtschaftlicher Unsicherheiten und steigender Lebenshaltungskosten sei die Stadt bemüht, die Menschen zu unterstützen – etwa mit dem Programm „Familienleistungen vor Ort“.
Baustellen und Wohnungsbau
Ein Thema, das die Wiesbadener 2024 beschäftigt habe, sei der Verkehr und die Mobilität in der Stadt gewesen. „Die zahlreichen Baustellen im Stadtgebiet stellen für viele von Ihnen eine Belastung dar“, schreibt Mende. Doch dürfe man nicht vergessen, dass diese Baustellen auch Investitionen in eine zukunftsfähige und leistungsfähige Infrastruktur seien.
Im Wohnungsbau sieht Mende einen „zentralen Pfeiler“, um die Zukunft Wiesbadens aktiv zu gestalten. Zahlreiche Wohnungsbauprojekte sowie Schul- und Sportstätten seien erfolgreich abgeschlossen oder angestoßen worden. Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum bleibe für ihn eine der zentralen sozialen Aufgaben der Stadt.
Dann macht Mende den Wiesbadenern Mut. Der Zusammenhalt in Wiesbaden zeige sich laut Mende auch bei den vielen Gelegenheiten, bei denen die Bürger als Gemeinschaft zusammenkommen: bei traditionellen Festen wie der Weinwoche, dem Theatrium, den zahlreichen Kerben oder dem aktuell stattfindenden Sternschnuppenmarkt. All das wäre ohne das freiwillige, ehrenamtliche Engagement vieler Wiesbadener nicht möglich, so Mende. Er spricht seinen „herzlichen Dank“ an all jene aus, die sich mit ihrem Einsatz für die Stadt und das Miteinander einsetzen.
„Seid Menschen“
Besonders danken möchte Mende auch all denjenigen, die während der Feiertage ihren Dienst für das Gemeinwohl verrichten und auf die Festtage mit ihren Familien verzichten – den Feuerwehrleuten, Polizisten sowie den Fachkräften im Gesundheitswesen.
Zum Abschluss seiner Weihnachtsansprache zitiert der Oberbürgermeister die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer: „Seid Menschen“. Mende appelliert an alle Wiesbadener, respektvoll miteinander umzugehen, Brücken zu bauen und miteinander im Gespräch zu bleiben, „damit Wiesbaden ein Ort bleibt, an dem Vielfalt, Toleranz und Solidarität gelebt werden.“