Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt hat Anklage gegen drei chinesische Staatsangehörige erhoben. Sie sollen auch in Wiesbaden ein illegales Bordell betrieben haben.
Wie der Wiesbadener Kurier schreibt, wird den Beschuldigten vorgeworfen, über Jahre hinweg mindestens 16 chinesische Frauen ohne gültige Aufenthaltstitel zur Prostitution nach Deutschland eingeschleust zu haben. Bei den Beschuldigten handelt es sich um zwei Frauen im Alter von 30 und 50 Jahren und einen 62-jährigen Mann. Angeklagt sind sie unter anderem wegen des banden- und gewerbsmäßigen Einschleusen von Ausländern sowie des Vorenthaltens von Arbeitsentgelt.
Das Bordell soll sich in der Schwarzenbergstraße im Wiesbadener Stadtteil Südost befunden haben. Laut Anklage sollen die beiden Frauen die Organisation übernommen haben. So sollen sie die Frauen über chinesische Online-Dienste angeworben haben. Der Mann soll Sicherheits- und Hausmeisteraufgaben erledigt und die Frauen bei Kontrollen versteckt haben. Mindestens 16 Frauen sollen so zur Prostitution nach Deutschland eingeschleust worden sein.
Schaden von über 870.000 Euro
Ende Januar 2025 hatten rund 150 Einsatzkräfte der Bundespolizei und 15 Steuerfahnder drei Häuser in Hessen und Baden-Württemberg durchsucht, darunter auch das in Wiesbaden. Die Frauen hatten keinen Aufenthaltstitel und keine Arbeitserlaubnis. Die drei Tatverdächtigen wurden festgenommen.
Durch nicht abgeführte Sozialversicherungsbeiträge soll ein Schaden von über 870.000 Euro entstanden sein. Hinweise auf Zwangsprostitution hätten laut Bundespolizei jedoch nicht vorgelegen. Das Landgericht Wiesbaden hat die Anklage zugelassen, der Prozess soll am 17. Oktober beginnen.