Mitten in der Wiesbadener Innenstadt zieht ab Mittwoch, 30. April, ein Hauch Ostafrika durch die Wagemannstraße: Inhaber Tekle Ghebreghiorghis – in der Stadt bekannt als der „Moringa-Mann“ – eröffnet sein erstes eigenes Lokal. MoMa heißt der neue Imbiss, benannt nach dem Spitznamen des 65-Jährigen, der bislang mit seinem kleinen Ape-Wagen Moringa-Produkte auf Wiesbadens Wochenmarkt am Dern’schen Gelände verkaufte. Jetzt gibt’s das grüne Superfood nicht nur im Beutel, sondern auch frisch aufgebrüht als Tee zum Essen dazu.
Eröffnung mit Tanz in den Mai
Am Eröffnungstag soll ab 15 Uhr gefeiert werden. Unter dem Motto „Der Moringa-Mann tanzt mit euch in den Mai“ lädt Tekle zur ersten Kostprobe seiner Küche ein. Und die kann sich sehen lassen: Im MoMa gibt es äthiopisch-eritreische Küche mit viel Herz und Tradition, zubereitet von jemandem, der nicht nur an seine Zutaten glaubt, sondern sie auch liebt.
Exklusiver Blick in die Töpfe: Leinsamensauce selbst gemacht
Schon vor der offiziellen Eröffnung durfte ich einen Blick hinter die Kulissen werfen – und sogar einen kleinen Exkurs in die ostafrikanische Küche machen. Zusammen mit Tekle habe ich eine traditionelle Leinsamensauce zubereitet. Die Basis: angedünstete Zwiebeln, Tomaten und das berühmte Berbere-Gewürz, das in Ostafrika an kaum einem Gericht fehlt. Dazu kommen geröstete, frisch gemahlene Leinsamen, die der Soße eine sämige Konsistenz und nussige Tiefe verleihen. Gegessen wird das Ganze mit Injera – dem weichen, leicht säuerlichen Fladenbrot aus Teff.
Für Veganer ein Paradies – aber auch für Fleischfans etwas dabei
Die Karte im MoMa ist bunt, pflanzenbasiert und trotzdem deftig. Es gibt viele vegetarische und vegane Optionen, darunter verschiedene Linsengerichte und würzige Gemüsevarianten mit Okraschoten. Klassiker wie „Signi“, ein Rindfleischgericht mit intensiver Würze, dürfen ebenfalls nicht fehlen. Die Gerichte werden entweder einzeln oder als gemischte Platten serviert – perfekt zum Probieren und Teilen. Alle Gerichte sind zudem mit dem Superfood Moringa angereichert.
Mehr als ein Imbiss: Alles auch to go, Kaffeezeremonie & Moringa-Produkte für zu Hause
Alle Speisen gibt es selbstverständlich auch zum Mitnehmen – ideal für die Mittagspause oder einen schnellen, gesunden Snack zwischendurch. Außerdem bringt Tekle nicht nur seine Küche in die Stadt, sondern auch seine beliebten Moringa-Produkte: Tee, Samen und Pulver können im MoMa weiterhin gekauft werden. Auch wenn er den Marktplatz vermisst, freut sich der „Moringa-Mann“ auf den nächsten Schritt: „Jetzt habe ich endlich einen festen Ort, an dem ich meine Leidenschaft für gutes, gesundes Essen teilen kann.“ Sobald der Imbiss etabliert sei, möchte er aber auch wieder auf dem Markt vertreten sein.
Ein echtes Highlight ist auch der Kaffee: frisch vor Ort selbst geröstet, traditionell aufgekocht und serviert mit Popcorn und Weihrauch – eine aromatische Erfahrung, die alle Sinne anspricht und die ich so zum ersten Mal erlebt habe. Übrigens: Kaffee stammt ursprünglich aus Äthiopien aus der Region Kaffa – ein weiterer Grund, sich auf diesen besonderen Genuss zu freuen.
Geöffnet ist täglich ab mittags, nur montags bleibt das MoMa geschlossen. Wer echtes afrikanisches Soulfood entdecken will, sollte vorbeischauen – und vielleicht direkt mit in den Mai tanzen.
MoMa
Wagemannstraße 11
65183 Wiesbaden
Öffnungszeiten: täglich ab mittags, montags Ruhetag
Über die Autorin
Julia Schmitz kennt sich in der Gastroszene aus. Seit über 15 Jahren ist sie im Rhein-Main-Gebiet unterwegs, testet Restaurants und veröffentlicht in verschiedenen Publikationen Restaurantkritiken. In Ihrem digitalen Gastro-Guide www.yummywiesbaden.de stellt sie regelmäßig Restaurants aus Wiesbaden und dem Rheingau vor.