Dass die Rivalität zwischen Wiesbaden und Mainz in der Fastnacht auf beiden Seiten für Witze sorgt, ist schon lange Tradition – auch in der Fernsehsitzung „Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht“. In der diesjährigen Ausgabe kam Wiesbaden zwar vergleichsweise glimpflich davon. Einen der Sprüche musste Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD) aber offenbar erst einmal verdauen.
Mende war am Freitagabend als einer der Ehrengäste eingeladen. Schon die Begrüßung kam Sitzungspräsident Andreas Schmitt allerdings nur schwer über die Lippen. „Fällt mir außergewöhnlich schwer… Ich begrüße … den Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden, Gert-Uwe Mende!“, stichelte Schmitt.
Einen zweiten kleinen Seitenhieb gegen Wiesbaden erlaubte sich Johannes Bersch in der Rolle der Moguntia. „Die Herbstsynode der deutschen Bischofskonferenz im letzten Jahr hat in Wiesbaden stattgefunden“, so Bersch. „Der heilige Geist soll begeistert gewesen sein. Der hat gesagt: ‘Da war ich noch nie!’“
Künstliche Intelligenz und Wiesbaden
Deutlich derber fiel dann jedoch ein Wiesbaden-Witz des Duos Martin Heininger und Christian Schier aus. In ihren Rollen „Karl-Heinz“ und „Ingo“ erzählten beide davon, dass sie ein Start-up für künstliche Intelligenz gründen wollen. „Moment, wenn ‘KI’ Künstliche Intelligenz heißt…“, überlegte Schier alias Karl-Heinz. „Was is des uff denne Autos hinne druff immer? WI – wenischer Intelligenz?“
Wenn auch erst nach einem kurzen Schock: Oberbürgermeister Mende, dessen Reaktion daraufhin in der Sendung gezeigt wurde, konnte offenbar trotzdem lachen. Der Mainzer Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) zeigte sich mitfühlend und klopfte Mende auf die Schulter – und unterstrich somit die Worte von Sitzungspräsident Schmitt: „Lieber Gert-Uwe, lieber Nino, viel Spaß heute Abend! Ihr wisst ja, mer nehme uns gegenseitig uff de Arm, aber falle lasse tu mer uns net.“