In Wiesbaden sorgen Falschparker regelmäßig für Probleme. Seit Sommer 2023 gibt es deshalb sogar Busse mit Kameras, die Falschparker auf Busspuren überführen sollen (wir berichteten). Doch nicht nur Busspuren sind betroffen: Merkurist-Lesern zufolge gibt es vor allem im Westend einen regelrechten „Parkterror“.
„Total zugeparkt“
„Total zugeparkt und die Stadtpolizei fährt vorbei“, beschreibt ein Merkurist-Leser die Situation in der Bleichstraße. Insbesondere auf Taxistreifen, Motorradparkplätzen und Ladezonen würden häufiger Autos parken. „Das ganze unter den ‘Augen’ von gefühlt 100 Kameras und vor der Tür der Hessischen Polizei. Im unteren Westend wird nicht kontrolliert, es werden die Kreuzungen so zugeparkt, dass keine Feuerwehr mehr durchkommt...“ Ein anderer Merkurist-Leser ergänzt: „Auch im äußeren Westend sind die Kreuzungen ständig zugeparkt.“ Andere berichten von Autos, die komplette Gehwege versperren, obwohl eigentlich nur halbseitiges Gehwegparken erlaubt ist.
Ob es im Westend damit tatsächlich mehr Falschparker gibt als in anderen Wiesbadener Stadtteilen, dazu gibt es laut Stadtpolizei keine offiziellen Zahlen. „Wir erstellen keine Liste, welche Straße wie stark betroffen ist“, sagt Jürgen Beck, Abteilungsleiter im Amt für Straßenverkehr und Stadtpolizei der Stadt Wiesbaden. Auch die Zahl der Parkverstöße innerhalb eines bestimmten Stadtteils würde die Stadtpolizei nicht gesondert sammeln.
Ignoriert die Stadtpolizei Parkverstöße?
Doch offenbar sind es nicht nur die Falschparker, die im Westend auffallen. Mehrere Merkurist-Leser schreiben, dass die zuständigen Mitarbeiter der Stadtpolizei einfach an Falschparkern vorbeigehen oder -fahren würden, ohne etwas zu unternehmen. „Wenn man sie anspricht, finden sie Ausreden für die Falschparker.“ Gibt es also vielleicht Fälle, in denen die Stadtpolizei nicht sofort reagieren muss? „Nein, gibt es nicht“, stellt Beck klar. „Wir verwarnen sofort alle Verstöße, die wir vorfinden.“ Dass Mitarbeiter der Stadtpolizei Falschparker bewusst ignorieren würden, sei ihm nicht bekannt.
Was die Stadtpolizei aber tatsächlich nicht immer tut: Falschparker abschleppen. Das sei nur bei groben Parkverstößen oder Behinderungen der Fall. Grundsätzlich gehe es nämlich darum, das geringste Mittel zu finden – also beispielsweise eine Verwarnung mit Verwarngeld. „Wenn wir keine Behinderungsgründe finden, dann schleppen wir auch nicht ab“, so Beck.