Nach starken Preissteigerungen im Winter will die ESWE Versorgung die Gas- und Strompreise nun wieder senken. Das gibt die Stadt Wiesbaden bekannt. Selbst nach den Anpassungen bleiben die Energiekosten jedoch deutlich über den ursprünglichen Preisen.
Preissenkungen zur Jahresmitte
Zur Jahresmitte soll der Brutto-Arbeitspreis für ESWE-Erdgas in Wiesbaden, Taunusstein, Walluf und Schlangenbad voraussichtlich um 2,19 Cent pro Kilowattstunde (kWh) gesenkt werden. Bei Strom sei eine Preisminderung von 2,5 ct/kWh geplant.
Grund für die Preissenkung seien niedrigere Beschaffungskosten, die der Versorger nun an seine Kunden weitergeben wolle. Dennoch bleibt das Preisniveau weiterhin deutlich über dem vor Beginn der Energiekrise. So erhöhte sich der Gaspreis bei ESWE zum 1. Oktober 2022 von knapp elf auf über 17 ct/kWh, nach den Anpassungen im Sommer wäre die Kilowattstunde also immer noch fast fünf Cent teurer als im Vorjahr. Noch krasser zeigt sich diese Entwicklung beim Strompreis, der gerade erst zum Jahresbeginn von 33 auf 51 ct/kWh erhöht wurde. Die Anpassung um 2,5 Cent fällt da wenig ins Gewicht.
Schwierige Lage auf Energiemärkten
„Die letzten Monate waren sowohl für unsere Kunden als auch für uns als Unternehmen schwierig“, sagt Ralf Schodlok, Vorstandsvorsitzender der ESWE Versorgungs AG. „Nach zwei Jahren Corona-Ausnahmezustand wurden wir mit einem Krieg in Europa konfrontiert, der nun auch schon seit einem Jahr anhält. Der massive Preisanstieg auf den internationalen Energiemärkten hat uns vor massive Herausforderungen gestellt. Einen Teil der höheren Kosten mussten wir an die Verbraucher weiterreichen.“
Auch in der kommenden Zeit rechne Schodlock mit häufigeren Schwankungen und Preisanpassungen als zuvor. „Das gilt umso mehr, wenn staatliche Eingriffe in den Energiemarkt weiter zunehmen und sich die nervösen Ausschläge an den Energiebeschaffungsmärkten fortsetzen.“