Neuer Liniennetzplan für Wiesbaden: So soll er künftig aussehen

Linienangebote und Takte sollen geändert werden

Neuer Liniennetzplan für Wiesbaden: So soll er künftig aussehen

In ein paar Jahren, so der Plan, soll für Wiesbaden und den Rheingau-Taunus-Kreis ein neuer Nahverkehrsplan (NVP) erarbeitet werden. Dann soll sich einiges bei den Busverbindungen ändern.

Erstellt werden soll vor allem ein neuer Liniennetzplan, der alle Busverbindungen innerhalb Wiesbadens und ins Umland enthält. Dazu wurden über 1500 Hinweise von Bürgern sowie eine Mobilitätssimulation als Grundlage genommen. Nun wurde ein erster Gutachterentwurf für ein mögliches Zielnetz öffentlich im Wiesbadener Mobilitätsausschuss vorgestellt.

Verbindungen werden stärker unterschieden

Künftig soll etwa deutlicher zwischen den verschiedenen Verbindungen unterschieden werden, also zwischen den schnellen Expressbussen, den Bussen auf den stark nachgefragten Hauptachsen (Metrobusse) sowie Stadt- und Quartiersbusse. Diese sollen dann auch im Namen der Linie erkennbar sein. „Eine Linie M6 wäre zum Beispiel ein Metrobus, der in diesem Fall Wiesbaden mit Mainz verbindet”, erklärt es Patrick Düerkop, Projektleiter für den neuen Nahverkehrsplan.

Ebenso richte sich der geplante Takt nach der Art des Verbindungstyps. Metrobuslinien, die stärker nachgefragt werden, würden mindestens im 15-Minuten-Takt angeboten, wohingegen Stadt- und Quartiersbusse eher nach einem 30-bis 60-Minuten-Takt fahren. Auf Nebenachsen könnten sie sich jedoch zu dichteren Takten überlagern.

Das neue ÖPNV-Angebot sei durch die vielen Direktverbindungen für wesentlich mehr Menschen ausgelegt, so Wiesbadens Verkehrsdezernent Andreas Kowol. „Damit können wir es konkurrenzfähiger zu den Fahrten mit dem Auto machen, als das bisher der Fall ist. Zweitens schaffen wir ein verständlicheres Liniennetz für alle Fahrgäste.”

Neue Verbindungen in die Region

Auch wurden neue Verbindungen in die Region vorgeschlagen, etwa zwischen Wiesbaden und Mainz, nach Taunusstein und Limburg sowie Richtung Frankfurter Flughafen. Ebenso ist ein neues Nachtbuskonzept in Planung.

Außer der Bürgerbeteiligung wurden Aspekte wie die Bevölkerungsstruktur, bestehende Nahverkehrspläne oder städtebauliche Entwicklung im Ostfeld analysiert. Ab dem Jahr 2030, so das Ziel, soll der neue Plan gelten. Abhängig sei das jedoch davon, wie viel Fahrpersonal zur Verfügung steht, wie die Infrastruktur ist, inwiefern die Finanzierung gesichert ist „und insbesondere vom politischen Willen der Stadtverordnetenversammlung“, so Düerkop. Erste größere Maßnahmen sollen aber bereits 2026 umgesetzt werden.

Der zweite Beteiligungsprozess beginnt am 16. Oktober auf dem Online-Bürgerbeteiligungsportal der Stadt Wiesbaden und läuft bis zum 15. November 2023. Hier könnt ihr die vorgeschlagenen Linienwegen online kommentieren und Hinweise hinterlassen.