Schlag gegen Kinderpornografie: LKA durchsucht Wohnungen in Wiesbaden

Durchsuchungen und Festnahmen in mehreren hessischen Städten gleichzeitig

Schlag gegen Kinderpornografie: LKA durchsucht Wohnungen in Wiesbaden

Bei einem Einsatz gegen Sexualstraftaten an Kindern und Jugendlichen haben Kräfte von Polizei und dem Hessischen Landeskriminalamt (LKA) in ganz Hessen Wohnungen durchsucht und Material beschlagnahmt. Ein Verdächtiger wurde festgenommen. Auch in Wiesbaden wurden Wohnungen durchsucht.

Wie das LKA am Montag mitteilt, fanden die Durchsuchungen zwischen Montag und Freitag vergangener Woche in verschiedenen Städten statt, außer in Wiesbaden waren das Darmstadt, Frankfurt am Main, Hanau, Kassel sowie Offenbach am Main. Auch in kleineren Orten, etwa im Rheingau-Taunus-Kreis oder Groß-Gerau, ging die Polizei gegen Verdächtige vor.

Sie durchsuchte insgesamt 85 Wohnungen, vollstreckte einen Haftbefehl und stellte 762 Dinge sicher, darunter Smartphones, Computer und Laptops. Bei den insgesamt 87 Beschuldigten handelte es sich um 75 Männer und zwölf Frauen.

Insgesamt waren 315 Polizeikräfte an der Aktion beteiligt. Ziel war es, „Minderjährige vor sexualisierter Gewalt zu schützen und Sexualstraftaten, die sich gegen Kinder und Jugendliche richten, konsequent zu ermitteln“, so das LKA. Der Einsatz erfolgte im Auftrag der hessischen Staatsanwaltschaften.

Die Beschuldigten stehen nach derzeitigem Stand der Ermittlungen untereinander nicht im Austausch. Acht von ihnen wird sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen vorgeworfen. Bei den anderen 79 steht der Vorwurf des Erwerbs, Besitzes oder der Verbreitung von Kinder- oder Jugendpornografie im Raum. 23 der Beschuldigten sind noch keine 21 Jahre alt.

Hintergrund

Allein im Jahr 2022 wurden in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) in Hessen 3374 Fälle von Erwerb, Besitz und/oder Verbreitung von Kinderpornografie erfasst. 46 Prozent der Tatverdächtigen waren jünger als 21 Jahre. Bei den 528 erfassten Fälle von Erwerb, Besitz und/oder Verbreitung von Jugendpornografie lag der Anteil der unter 21-jährigen Tatverdächtigen mit 56 Prozent noch höher.

Das Hessische Innenministerium und die hessische Polizei haben eine hessenweite Beratungs- und Hilfehotline eingerichtet. Hilfesuchende Eltern und junge Menschen können sich vertrauensvoll unter der Telefonnummer 0800 - 55 222 00 an die Präventionsexperten der hessischen Polizei wenden. Im Notfall sollte der Polizeiruf 110 gewählt werden.