Vor nunmehr einem Jahr hat Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD) in Wiesbaden das Startsignal für ein zusätzliches Ersthelfersystem, die Mobilen Retter, gegeben. Seitdem ist die Zahl der registrierten Ersthelfer auf über 600 Menschen aus Wiesbaden und Umgebung angewachsen. Das gibt die Stadtverwaltung bekannt.
Meist schneller als der Rettungsdienst
Die Mobilen Retter waren seitdem fast täglich ehrenamtlich im Einsatz, um möglichst frühzeitig lebensrettende Sofortmaßnahmen zu ergreifen. Geht ein Notruf in der Rettungsleitstelle ein, lösen die Einsatzbearbeiter außer dem Alarm für den Rettungsdienst auch eine Alarmierung der Mobilen Retter aus. Das System ortet registrierte Ersthelfer im unmittelbaren Umkreis des Einsatzortes und sendet eine Anfrage auf ihr Smartphone. So können Mobile Retter sehr oft schneller als der Rettungsdienst am Notfallort sein und lebensrettende Maßnahmen einleiten.
Innerhalb des ersten Jahres weist die Statistik zwischenzeitlich über 300 Alarmierungen von mobilen Rettern aus. Bei 230 Einsätzen konnten dann in der Nähe befindliche mobile Retter den Einsatz übernehmen und zum Notfallort eilen, wo sie im Schnitt nach 3,35 Minuten eintrafen. Zum Vergleich: Der Rettungsdienst in Wiesbaden benötigt bis zu seinem Eintreffen im Schnitt rund acht Minuten.
Dass die kurze Zeit bis zur Einleitung qualifizierter Sofortmaßnahmen einen großen Unterschied machen kann, hat sich im vergangenen Jahr bereits mehrfach gezeigt. So konnten Mobile Retter beispielsweise im April einen Mann im Stadtteil Delkenheim erfolgreich reanimieren. Der Patient konnte bereits nach wenigen Tagen wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden, ohne dass er bleibende Schäden davontrug.
Beim Start der Mobilen Retter im vergangenen Februar waren rund 200 Personen für das System registriert. In der Zwischenzeit konnte diese Zahl verdreifacht werden, so dass heute über 600 Menschen für Notfalleinsätze verfügbar sind. Jede Person, die über eine rettungsdienstliche beziehungsweise medizinische Ausbildung verfügt, aus der Gesundheit- oder Krankenpflege kommt oder der „Blaulichtfamilie“ entstammt und mindestens 18 Jahre alt ist, kann sich als Mobiler Retter anmelden.
Nähere Informationen für alle Interessierten gibt es hier.