Seit mehr als sechs Jahren steht das ehemalige Theater und Kulturhaus „Walhalla“ schon leer. Das Gebäude ist marode und müsste dringend saniert werden. Nach jahrelangen Diskussionen um die zukünftige Nutzung hatte Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD) bereits Anfang 2022 angekündigt, dass die Stadt das Gebäude tatsächlich sanieren und als Kulturhaus weiterbetreiben wolle. Bei einer öffentlichen Sitzung des Kulturbeirats sprachen jetzt Mende und Projektleitung Vanessa Remy über das kulturelle Nutzungskonzept für die Walhalla-Immobilie.
Debatte über Kosten
Während der Veranstaltung entwickelte sich eine kontroverse Diskussion. Einerseits wurden Bedenken über die Finanzierung des Projekts bei der knappen Haushaltslage der Stadt geäußert. Andererseits wurde moniert, dass in der offenen Formulierung des Nutzungskonzepts noch keine klare Debatte über die Inhalte möglich sei.
Ein Betriebskonzept, das Finanzierungsideen und betriebliche Strukturen beinhalte, sei ein nächster Schritt und in Arbeit, so Remy. Mende stellte unterdessen klar, dass die Finanzierung des Projekts eine entscheidende Frage werde und in den Händen der Stadtverordnetenversammlung liege. Zurzeit sei explizit der Rat der Kulturszene, insbesondere des Kulturbeirats, gefragt, um das inhaltliche Konzept weiterzuentwickeln.
Anwesende Bürger, darunter auch Schülerinnen der Helene-Lange-Schule, konnten in der Diskussion ebenfalls Fragen und Anregungen an das Gremium richten. Die Schülerinnen forderten dabei, das Walhalla auch als Chance für Kinder und Jugendliche zu betrachten. Für den Vorsitzenden des Beirats, Ernst Szebedits, war es jedoch wichtig, bei allen Planungen nicht die Kosten aus den Augen zu verlieren. „Die Walhalla darf nicht auf Kosten des jetzt schon zu knappen Kulturhaushalts realisiert werden.“ Damit stehe und falle das ganze Projekt. Der Kulturbeirat werde das Thema jedenfalls weiter intensiv begleiten.
Beginnen mit den Bauarbeiten an der Walhalla will die Stadt noch in diesem Jahr. Voraussichtlich 2026 soll sie wieder eröffnet werden.
