Der Großteil der Städte in Deutschland schützt die Menschen nicht ausreichend vor den extrem hohen Temperaturen als Folge der Klimakrise: Sie sind gleichzeitig stark versiegelt und bieten zu wenig kühlendes Grün. Zu diesem Ergebnis kommt der erste „Hitze-Check“ der Deutschen Umwelthilfe (DUH) unter den 190 deutschen Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern. Dabei erreicht Wiesbaden einen Platz im Mittelfeld.
Wenig Grün, hohe Versiegelung
So landet die hessische Landeshauptstadt auf Rang 71 im Ranking. Der Versiegelungsgrad* liegt bei 45,47 Prozent. Von der DUH gibt es dafür die „Gelbe Karte“. Gleiches gilt für das „Grünvolumen“**, das ebenfalls in die Wertung mit eingeht. Hier erreicht Wiesbaden einen Wert von 3,53 Prozent, was den Kubikmeter „Grün“ pro Quadratmeter in der Stadt angeht. Wesentlich schlechter sieht es in Frankfurt aus. Die größte Stadt in Hessen belegt Platz 19 im Ranking. Frankfurt ist zu 51,32 Prozent versiegelt (Rote Karte) und hat ein Grünvolumen von 2,61 Prozent („Gelbe Karte“).
Spitzenreiter im „Hitze-Check“-Ranking ist Ludwigshafen am Rhein mit fast 58 Prozent Versiegelung, gefolgt von Heilbronn (54,34 Prozent) und Regensburg auf Rang drei mit einer Versiegelung von fast 54 Prozent. Ganz weit vorne im Ranking liegt auch Wiesbadens Nachbarstadt Mainz (5.), die zu 51,61 Prozent versiegelt ist und ein Grünvolumen von unter zwei Prozent aufweist. Dafür gibt es von der DUH jeweils die „Rote Karte“.
Auf dem letzten Platz im Ranking landet Wilhelmshaven. Die Stadt in Niedersachsen ist „nur“ zu 40,38 Prozent versiegelt. Dafür gibt es die „Grüne Karte“. Beim Grünvolumen allerdings sieht es ähnlich schlecht wie in Mainz aus. Mit unter zwei Prozent (1,92 %) gibt es für Wilhelmshaven hier die „Rote Karte“.
Hintergrund
Der „Hitze-Check“ der DUH betrachtet Flächenversiegelung und Grünausstattung in den Städten, basierend auf neuen Daten der Potsdamer Luftbild Umwelt Planung GmbH im Auftrag der DUH. Insgesamt erhalten 24 Städte eine Rote Karte, 82 eine Gelbe Karte und 84 eine Grüne Karte.
*Anteil der Versieglung (mit undurchlässigen Materialien; dauerhaft bedeckter Boden durch Gebäude und Straßen) an der Siedlungs- und Verkehrsfläche.
**Die Grünvolumenzahl ist ein Maß für das Vorhandensein dreidimensionaler Vegetationskörper (Bäume, Blühstreifen) auf einer Flächeneinheit.
Weitere Informationen zum „Hitze-Check“ gibt es hier.