Der Polizei in Wiesbaden ist am Mittwochnachmittag (10. Dezember) ein großer Schlag gegen Telefonbetrüger gelungen. Ein 22-jähriger Mann wurde festgenommen, als er mit einer Tüte voller Bargeld die Wohnung einer Seniorin verließ. Das berichten die Staatsanwaltschaft Wiesbaden und das Polizeipräsidium Westhessen.
Zuvor hatten Ermittler aus einem anderen Bundesland den entscheidenden Hinweis gegeben, dass in Wiesbaden die Übergabe einer hohen Bargeldsumme bevorstehe. Kriminelle hatten sich am Telefon als Polizisten ausgegeben und eine Seniorin massiv unter Druck gesetzt. Sie brachten die Frau dazu, Angaben zu ihrem Vermögen zu machen und ihre Ersparnisse für eine Übergabe bereitzustellen.
Die Wiesbadener Polizei leitete umgehend Maßnahmen ein und konnte den 22-jährigen Abholer auf frischer Tat ertappen. Er wurde festgenommen, als er gerade mit einer Tüte die Wohnung seines Opfers verließ. Darin befand sich das Bargeld in Höhe von über 240.000 Euro, welches die Beamten sicherstellten.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Wiesbaden wurde der 22-Jährige einem Haftrichter vorgeführt. Dieser ordnete Untersuchungshaft an.
Polizei warnt eindringlich vor der Masche
Die Polizei warnt in diesem Zusammenhang erneut vor den vielfältigen Maschen der Betrüger. Das Ziel sei jedoch immer dasselbe: die Ersparnisse der Angerufenen. Die Täter überzeugen ihre Opfer mit geschickter Gesprächsführung davon, ihr gesamtes Bargeld oder ihre Wertsachen an Unbekannte zu übergeben, weil diese angeblich gesichert werden müssten.
Der dringende Appell der Ermittler lautet daher: „Die Polizei wird niemals Wertsachen bei Ihnen abholen oder sichern wollen! Auch keine Staatsanwaltschaft oder eine andere ‘Behörde’ wird dies tun.“ Bei solchen Anrufen sei es nicht unhöflich, einfach aufzulegen, sondern oft die einzige Möglichkeit, die Täter loszuwerden. Weitere Informationen finden Betroffene und Angehörige hier.
