Als erste deutsche Stadt hat Frankfurt am Main für den muslimischen Fastenmonat Ramadan eine Beleuchtung mit dem Schriftzug „Happy Ramadan“ aufgehängt. Die Installation befindet sich in der Innenstadt und soll nun am Sonntag zum Beginn des Fastenmonats angeschaltet werden. Wie die Bild-Zeitung berichtet, soll die Beleuchtung zwischen 50.000 und 100.000 Euro gekostet haben.
Unabhängig davon gibt es in den sozialen Medien bereits emotionale Debatten um die Installation. Während die einen darin die religiöse Vielfalt berücksichtigt sehen, verbinden andere damit eine zunehmende Islamisierung. Doch wie geht man in Wiesbaden mit dem Thema um – ist hier eine solche Installation in absehbarer Zeit auch denkbar? Das will ein Merkurist-Leser in seinem Snip wissen.
„Vielfalt in Gesellschaft feiern“
Auf Anfrage von Merkurist teilt das Dezernat für Integration mit, dass es bisher von Seiten der Stadt keine Überlegungen gegeben habe, eine Ramadan-Beleuchtung wie in Frankfurt aufzuhängen. In diesem Jahr wäre es auch nicht mehr umsetzbar. „Es könnte aber durchaus sein, dass dies in Wiesbaden mal Thema wird. Denn natürlich könnte die Stadt entscheiden, ihre Straßen und Plätze anlässlich von Ramadan zu schmücken, so wie sie es zu Weihnachten auch mit der Weihnachtsbeleuchtung in der Innenstadt tut“, so eine Dezernatssprecherin. Vielleicht stoße das Beispiel der Stadt Frankfurt ja nun eine Debatte in der Stadtpolitik und -gesellschaft an, ob dies hier nun ebenfalls gewünscht sei. Entscheiden müsste das dann die Stadtverordnetenversammlung.
Die Wiesbadener Integrationsdezernentin Milena Löbcke (Linke) wäre jedenfalls einem solchen Vorhaben gegenüber aufgeschlossen. „Wir leben in Zeiten, in denen rechte Kräfte Ängste schüren mit ihren rassistischen Phantasien, Millionen von Menschen zu vertreiben. Da ist es wichtiger denn je, dieser Verunsicherung entgegenzutreten und die Vielfalt in unserer Gesellschaft gemeinsam zu feiern.“ Die wichtigen Feste der hier beheimateten Religionen und Kulturen sichtbar zu machen, sei daher eine gute Idee. „Auch ich wünsche den rund 42.000 muslimischen Bürger:innen in unserer Stadt mit dem Beginn der nächsten Woche einen frohen Ramadan.“