Pokal-K.O. kurz vor Schluss: Wehen Wiesbaden liefert FC Bayern harten Kampf

Bitterer Abend für den SV Wehen Wiesbaden. In der ersten Runde des DFB-Pokals zeigte der SVWW eine ganz starke Leistung gegen den FC Bayern München. Letztlich mussten sich die Wiesbadener aber in letzter Minute geschlagen geben.

Pokal-K.O. kurz vor Schluss: Wehen Wiesbaden liefert FC Bayern harten Kampf

Premiere in der Brita Arena: Zum ersten Mal überhaupt trafen am Mittwochabend der SV Wehen Wiesbaden (SVWW) und der FC Bayern München in einem Pflichtspiel aufeinander. In der ersten Runde des DFB-Pokals wollten die Wiesbadener dem Rekord-Pokalsieger am liebsten ein Bein stellen und die Sensation schaffen. Das wollten die Münchner, die letztmals 2020 den Pokal gewannen, natürlich verhindern. In der Folge entwickelte sich ein äußerst spannendes Spiel, das erst kurz vor Schluss einen glücklichen Sieger fand.

Bayern fast mit Blitzstart

Kaum hatte die Partie begonnen, hatten die Bayern bereits ihren ersten Abschluss. Nach etwa 10 Sekunden verhinderte SVWW-Keeper Stritzel die Blitz-Führung für die Gäste, als er einen Schuss von Diaz noch zur Seite abwehren konnte. In der Folge entwickelte sich jedoch ein ausgeglichenes Spiel, ehe die Bayern ihre Angriffsbemühungen intensivierten. Einen Schuss aus kürzester Distanz von Kane konnten die Wiesbadener gerade noch entschärfen (9.). Allerdings hatte der SVWW Riesen-Glück, dass der Schiedsrichter gleich zweimal ein Handspiel von Gillekens übersah. Normalerweise hätte hier der Video-Schiedsrichter eingegriffen. Doch den VAR gibt es in der ersten Pokalrunde noch nicht.

Kurz danach gab es dann doch Elfmeter für die Bayern (15.). Johansson hatte Boey im Strafraum gehalten. Kane verwandelte schließlich sicher zum 0:1.

Im Anschluss blieben die Bayern dominant, einen zweiten Treffer der Münchner konnte der SVWW zunächst aber verhindern. Und schließlich kamen die Hausherren zur ihrer bis dahin größten Chance (38.). Nach einem Konter kam plötzlich Agrafiotis an den Ball. Aus etwa 20 Metern schoss dieser den Ball jedoch knapp über das Tor. Schließlich ging es für den SVWW mit einem knappen Rückstand in die Pause.

SVWW schafft unglaubliches Comeback

Kurz nach Wiederanpfiff gab es gleich den ersten Aufreger, als der Schiedsrichter dem SVWW einen vermeintlichen Foulelfmeter verwehrte. Wenige Momente später erhöhte der FC Bayern dann eiskalt auf 0:2. Nach einer schönen Kombination durch die SVWW-Abwehr kam zuletzt Olise an den Ball. Der Franzose traf mit einem gezielten Schuss in die rechte untere Torecke (51.) Stritzel hatte keine Abwehrchance.

In den folgenden Minuten schnürten die Gäste die Wiesbadener stark in deren eigenen Hälfte ein. Zum Glück für den SVWW vergaben die Münchner dabei leichtfertig mehrere hochkarätige Chancen auf eine höhere Führung.

Das sollte sich schließlich vorerst rächen. Denn quasi wie aus dem Nichts konnte der SVWW unter dem Riesen-Jubel seiner Fans auf 1:2 verkürzen (65.). Nach Flanke von May brachte Kapitän Kaya mit einem sehenswerten Volley-Schuss aus kurzer Distanz seine Mannschaft wieder auf ein Tor heran. Und wenig später geriet die Brita Arena zum Tollhaus, als erneut Kaya auf und davon lief und schließlich Bayern-Torwart Urbig aus wenigen Metern Torentfernung keine Chance ließ (70.). Mit seinem zweiten Treffer sicherte der Kapitän seinem Team den mittlerweile hochverdienten Ausgleich. Während die SVWW-Fans nun „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“ skandierten, wurde es im Bayern-Block komplett ruhig.

Stritzel hält SVWW im Spiel

Die Bayern gaben nun aber noch einmal richtig Gas. Nachdem der SVWW mehrere Schüsse auf sein Tor blocken konnte, kam Kane an den Ball und wurde von hinten gelegt - erneut Elfmeter für die Gäste. Auch diesmal trat Kane an. Doch diesmal scheiterte der Engländer an Stritzel, was wiederum einen Jubel-Orkan der SVWW-Fans zur Folge hatte (75.). Das Spiel stand nun auf der Kippe. Doch als sich schon alle auf eine Verlängerung einstellten, konnten die Bayern das Spiel doch noch zu ihren Gunsten entscheiden. In der vierten Minute der Nachspielzeit war es ausgerechnet Kane, der seinen Elfmeter-Patzer doch noch gut machte und zum 2:3 einköpfte. Somit verlor der SVWW denkbar knapp gegen den Favoriten aus München, konnte aber erhobenen Hauptes aus diesem Pokalkampf herausgehen.