Ein neues Projekt in Wiesbaden soll jungen wohnungslosen Menschen eine neue Perspektive bieten: Im „Clearinghaus“ erhalten 18- bis 26-Jährige ohne Wohnung vorübergehend eine Bleibe. Das teilt die Stadt Wiesbaden mit.
Ziel des Angebots sei es, chronische Wohnungslosigkeit zu vermeiden und junge Erwachsene dabei zu unterstützen, ihre Zukunft zu gestalten. „Die jungen Menschen sollen lernen, selbstständig zu leben und sich ein tragfähiges Hilfssystem aufzubauen, um den Alltag zukünftig eigenständig zu bewältigen“, sagt Sozialdezernentin Patricia Becher (SPD). Insgesamt stehen sechs Plätze zur Verfügung, die laut Stadt „unbürokratisch“ in Anspruch genommen werden können.
Kooperation zwischen Stadt und EVIM
Hinter dem Projekt Clearinghaus steckt eine Kooperation zwischen der Stadt Wiesbaden und dem Evangelischen Verein für Innere Mission in Nassau (EVIM). Die Bewohner des Clearinghauses bekämen somit nicht nur Wohnraum, sondern auch Beratung von städtischen und sozialpädagogischen Fachleuten.
„Das gemeinsame Projekt ‚Clearinghaus für junge Wohnungslose' ist ein Beispiel dafür, wie wichtig kommunale Kooperationen sind, damit die jungen Menschen schnelle und flexible Hilfe erhalten“, sagt Truc Quynh Vo, zuständige Teamleitung bei der EVIM gGmbH.
Erste Erfolge
Laut Sozialdezernentin Becher gab es in dem Projekt schon erste Erfolge: „Die ersten jungen Wohnungslosen konnten nach Stabilisierungs- und Verstetigungsphasen das Clearinghaus bereits verlassen, nachdem sie Wohnraum und Perspektiven für ihr künftiges Leben gefunden haben.“
Das Projekt Clearinghaus für junge Wohnungslose als Teil des ESF Plus-Programm „Just Best Jugend Stärken“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) fördert auch die Europäische Union das Projekt.