Wiesbadener Ex-Sozialdezernent vor Gericht

Der Prozess gegen den ehemaligen Wiesbadener Sozialdezernenten Christoph Manjura startet vor dem Landgericht. Er soll für Jobs bezahlt worden sein, für die er kaum gearbeitet habe.

Wiesbadener Ex-Sozialdezernent vor Gericht

Der ehemalige Wiesbadener Sozialdezernenten Christoph Manjura (SPD) muss sich ab Donnerstag (9. Oktober) vor dem Landgericht in Wiesbaden verantworten. Ihm wird Beihilfe zur Untreue in einem besonders schweren Fall vorgeworfen.

Demnach soll Manjura als Sprecher der SPD-Fraktion im Wiesbadener Stadtparlament in den Jahren 2015 bis 2017 ungerechtfertigt Gehälter bezogen haben. Vom Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Wiesbaden soll er für Jobs Geld bekommen haben, für die er nicht oder kaum gearbeitet habe. Abgesprochen worden sei das damals mit der Geschäftsführerin des AWO-Kreisverbands. Auch gegen die Geschäftsführerin sowie deren Ehemann wird dazu ermittelt. Ein ähnliches Scheinarbeitsverhältnis soll es auch mit dem ehemaligen Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann gegeben haben.

Schaden von 112.000 Euro

Manjura soll für einen Minijob in einem Pflegeheim sowie als Referent der AWO-Kreisgeschäftsführung mit 30 Wochenstunden bezahlt worden sein, die er jedoch kaum abgeleistet habe, so die Staatsanwaltschaft Frankfurt. Der Schaden liege bei rund 112.000 Euro.

Der AWO-Geschäftsführerin hatte sich durch die falschen Arbeitsverhältnisse erhofft, Manjura berücksichtigte künftig die Interessen der AWO auf kommunaler Ebene, so der Vorwurf.

Manjura bestreitet die Vorwürfe. Jedoch hatte er sich im Jahr 2023 wegen des wachsenden Drucks aus der Kommunalpolitik zurückgezogen. Für die Hauptverhandlung vor dem Wiesbadener Landgericht sind sechs Termine angesetzt.