Der Schlossplatz in der Wiesbadener Innenstadt soll neu gestaltet werden. Das wurde am Dienstag im Magistrat beschlossen.
Wegen der Haushaltslage werden die Arbeiten in drei Abschnitte gegliedert. Der erste Bauabschnitt soll ab Januar 2025 starten. Der Platz soll aufgewertet und technisch aufgerüstet werden. Dadurch sollen Attraktivität und Aufenthaltsqualität erhöht werden, wie Bürgermeisterin und Grünflächendezernentin Christiane Hinninger (Grüne) sagt. Die alten, kranken Baumbestände sollen entfernt und durch „standortgerechte Bäume“ ersetzt werden.
In den Haushaltsbeschlüssen der Stadtverordnetenversammlung habe das Projekt eine hohe Priorität gehabt, so Bau- und Verkehrsdezernent Andreas Kowol (Grüne). „Auch in schwierigen Zeiten investieren wir in den Standort Wiesbaden, das ist ein gutes Signal.“ Der aktuell „unbequeme, oft schlammige Bodenbelag mit dazwischenliegenden Steinen“ werde zu einem „komfortablen einheitlichen Bodenbelag, der sowohl bei Festen als auch im Alltag Fußgängerinnen und Fußgängern sowie Mobilitätseingeschränkten zugutekommt“.
Die Baumaßnahme findet in Abstimmung mit der Wiesbaden Congress & Marketing GmbH statt, um die Technik für Events zu berücksichtigen. Durch eine neue Verteilung der Strom- und Wasseranschlüsse soll es kürzere Leitungswege zu den Marktständen geben. Auch das Thema Sicherheit bei künftigen Veranstaltungen soll eine Rolle spielen, etwa bei Verkabelungen für Durchsagen, Notbeleuchtungen und Fluchtwegschildern. Zudem soll es zehn weitere Köcher für die Lilien-Installation beim Sternschnuppenmarkt geben. Damit will die Stadt neue Kunsthandwerker für den Markt gewinnen.
So viel Kostet das Projekt
Die Stadt rechnet mit Gesamtkosten von rund 5,5 Millionen Euro. Davon seien 4,4 Millionen Euro für den Platz vor der Marktkirche vorgesehen, gut 700.000 Euro für die Neugestaltung der Grünfläche und etwa 330.000 Euro für die Infrastruktur für Märkte und Events. Wegen der allgemeinen Baukostenentwicklung sei zusätzlich ein Puffer für Kostensteigerungen hinzugefügt worden. Die Gesamtfläche beträgt rund 6000 Quadratmeter.
Der Ortsbeirat Mitte hat den Plänen zugestimmt, im nächsten Schritt geht die Sitzungsvorlage in den Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Bau und wird dann der Stadtverordnetenversammlung vorgelegt. Für die Baumaßnahmen werde jeweils die Zeit zwischen dem Sternschnuppenmarkt und dem Weinfest genutzt. Beide Feste sollen stattfinden. Die Bauabschnitte zwei und drei sollen über weitere Ausführungsvorlagen freigegeben werden.
Hintergrund
Der Planungsprozess hatte bereits 2021 begonnen. An der Vorplanung waren das Grünflächenamt, das Tiefbau- und Vermessungsamt und Wiesbaden Congress & Marketing GmbH (WICM) beteiligt. Abgestimmt wurden die Ergebnisse mit dem Landesamt für Denkmalpflege, der Feuerwehr, dem Stadtplanungsamt, dem Umweltamt, der Denkmalpflege, der Polizei, der Straßenverkehrsbehörde, der ELW, der ESWE Versorgung sowie Unitymedia-Vodafone und der Telekom.