„Döner neu entdecken“ – mit diesem Slogan wirbt die Restaurant-Gruppe „Kebabchi“. Vor Kurzem haben Inhaber Hüseyin Sahin und sein Team auch einen Laden in der Wiesbadener Bahnhofstraße eröffnet. „Kebabchi“ setzt dabei auf ein Konzept, das es so wohl noch nicht gebe, sagt Sahin, der bereits Geschäfte in Rüsselsheim und Frankfurt betreibt.
Rindfleisch von der Färse
Bei Kebabchi soll jeder Gast seinen Döner ganz individuell nach seinen Vorlieben zusammenstellen können. Wie Sahin sagt, könne man zunächst zwischen Weizenbrot, Vollkornbrot und klassischem Dürüm-Döner in Wrap-Form auswählen. Zudem gebe es mehr als 20 Toppings sowie sechs verschiedene Soßen. „Im Vordergrund steht jedoch immer das Fleisch.“ Das Rindfleisch bei Kebabchi stammt dabei von der Färse, also einer Kuh, die noch nicht gekalbt hat.
„Das Fleisch aus der Hochrippe ist gut marmoriert, hat einen Eigenfettanteil und ist zart und aromatisch.“ Zusätzliches Fett und Geschmacksverstärker würden dem Fleisch nicht beigefügt. Stattdessen werde es nur noch mit einer eigens kreierten Mischung gewürzt. Außer mit Rind kann man seinen Döner im Kebabchi auch mit Hähnchenfleisch bekommen, das von den Schenkeln des Tieres stamme. Auch hier würden keine Bindemittel, Farbstoffe oder Geschmacksverstärker eingesetzt, sagt Sahin. Wer ganz auf Fleisch verzichten will, der kann zu Falafel oder zu Gemüse-Döner greifen.
Die Soßen für den Döner sind bei Kebabchi dann „etwas europäischer als sonst üblich und nicht ganz klassisch türkisch“, erklärt Sahin. „Bei uns sind die Soßen auf Mayonnaise-Basis, so wie man sie aus Holland oder Belgien kennt.“ So können Kunden zwischen den Varianten „Samurai“ (etwas schärfer), Knoblauch, Cocktail und Cheese sowie zwei veganen Soßen, Mango und Avocado, wählen, die eher süß schmecken. Wie Sahin sagt, könne man den Döner aber auch klassisch türkisch mit Tomate und Zwiebeln essen.
Wer es spezieller mag, der hat im Kebabchi die Möglichkeit, seinen Döner im „italienischen“ oder „mexikanischen“ Stil zu gestalten. So kann man bei den Toppings beispielsweise Jalapeños, Mais oder auch Parmesan-Käse wählen. Zudem werden auch Cranberries, Oliven und Schafskäse angeboten. Wer will, erhält obendrauf auch noch einen Spritzer Zitrone.
Keine Billig-Aktionen
Bei der Eröffnung in Wiesbaden habe man zuletzt ganz bewusst auf eine „1-Cent-Aktion“ verzichtet, erklärt Sahin. „Wir wollen das Fleisch nicht minderbewerten und deshalb auch auf lange Schlangen vor dem Laden verzichten.“ Die Leute, die es auf solche Billig-Aktionen abgesehen hätten, kämen später sowieso nicht mehr, meint Sahin. In Wiesbaden habe es zur Eröffnung Live-Musik und „Cocktails aufs Haus“ gegeben. Mit dem Kundenzustrom seitdem ist Sahin sehr zufrieden. Außer der Laufkundschaft habe man im Kebabchi in der Bahnhofstraße auch viele Kunden aus dem Landtag, dem Rathaus und der Staatskanzlei sowie vom Landes- und Bundeskriminalamt.
Dass Sahins Konzept offenbar gut bei den Kunden ankommt, zeigt auch, dass Wiesbaden bereits der dritte Standort ist, an dem „Kebachi“ eröffnet. Seinen ersten Laden machte Sahin Ende 2022 in Rüsselsheim auf. 2023 folgte dann der nächste Standort in Frankfurt. „Es ist auch geplant, in Darmstadt und Hanau zu eröffnen und damit in Hessen zu expandieren“, so Sahin. Und sogar das Ausland wolle man mit „Kebabchi“ in Angriff nehmen, teils seien dort schon Verträge unterzeichnet worden. Der Name „Kebabchi“ vereint den türkischen Begriff für Dönerverkäufer mit dem chinesischen „Chi“ für Kraft und Energie, erklärt Sahin.