„Oben ohne“ im Schwimmbad: Das sagen die Wiesbadener zum Stadtbeschluss

Seit Freitag steht es fest: In den städtischen Bädern von Wiesbaden dürfen nun auch Frauen oberkörperfrei schwimmen. Dazu änderte die Stadt ihre Badeordnung. Was halten die Wiesbadener davon?

„Oben ohne“ im Schwimmbad: Das sagen die Wiesbadener zum Stadtbeschluss

Am Freitag (14. Juli) teilte die Stadt Wiesbaden mit: Jedem Besucher und jeder Besucherin der städtischen Schwimmbäder ist es von nun an freigestellt, ob er oder sie ein Oberteil trägt. Dazu hat die Stadtverordnetenversammlung die Haus- und Badeordnungen sowie Benutzungsordnungen des städtischen Bäderbetriebs mattiaqua aktualisiert.

Bürgermeisterin und Gleichstellungsdezernentin Christiane Hinninger (Grüne) zeigte sich begeistert: „Ich freue mich, dass die Stadtverordnetenversammlung der Empfehlung der Betriebskommission von mattiaqua gefolgt ist. Die aktualisierten Vorgaben stellen die Gleichberechtigung aller Menschen sicher. Jede Person kann ab sofort selbst entscheiden, ob sie städtische Schwimmbäder mit freiem oder bedecktem Oberkörper nutzen möchte“, sagte sie im Anschluss des Beschlusses. Initiiert wurde das Ganze von der Fraktion Volt.

Die neuen Kleidervorschriften gelten in allen städtischen Frei- und Hallenbädern sowie dem Thermalbad Aukammtal. Nach wie vor gilt, sich in „üblicher Badekleidung aufzuhalten oder zu schwimmen“. Auch Burkinis sind weiterhin gestattet.

Wer traut sich?

„Wer traut sich?“ fragt Merkurist-Leserin Lara nun in einem Snip. Sie befürchtet, dass die neu Regelung „als Freifahrschein gelten könnte und es vermehrt zu sexuellen Belästigungen führen kann.“ Ein anderer Leser entgegnet, dass es in der Sauna, wo jeder nackt ist, „extrem selten“ zu sexuellen Belästigungen komme. Allerdings sei es im Wasser wahrscheinlicher, dass einen jemand „versehentlich“ berühre, schreibt eine andere Leserin. „Klar, mit einem Oberteil auch, aber ich denke, dass Frau barbusig dennoch mehr Reize ausübt.“

Einig sind sich jedoch die meisten: Abwarten und beobachten. Und „mal sehen, ob sich überhaupt jemand traut“, so Lara.

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