Es ist inzwischen vier Jahre her, dass die Stadt Wiesbaden beschlossen hat, den Aufgang an der Theodor-Heuss-Brücke auf Kasteler Seite zu modernisieren und barrierefrei zu gestalten. Die Idee dahinter und die Frage nach der Finanzierung eines solchen Projekts ist sogar noch älter.
Beteiligt werden sollten sowohl das Land Hessen und die Stadt Wiesbaden als auch der Rhein-Main-Verkehrsverbund und die DB Station&Service AG, so sah es die Sitzungsvorlage aus dem Jahr 2019 vor. Im vergangenen Jahr schien sich etwas zu bewegen, ein Baugerüst wurde aufgestellt und der Bau für einen Aufzug neben der Treppe hochgezogen. Doch seit einigen Monaten ist wieder Baustopp, die Menschen warten darauf, dass der Aufzug am Kransand endlich in Betrieb genommen wird. Doch weiterhin ist die Bushaltestelle sowie der Bahnhof Kastel vom Rheinufer aus nur über die Treppe erreichbar.
Anfragen bleiben weitgehend unbeantwortet
„Wann wird der Lift auf der Kasteler Seite der Theodor-Heuss Brücke endlich fertig?“, fragte etwa Merkurist-Leser Heinz bereits Anfang Juni in einem Snip. Auf eine Merkurist-Anfrage hin blieb die Stadt Wiesbaden wortkarg. Von ESWE Verkehr sei zu erfahren: „Der Bau des Aufzugs am Kransand läuft noch. Ist der Bau abgeschlossen und zur Nutzung freigegeben, können finale Angaben zum Beispiel zu den Kosten des Projekts gemacht werden“, meldete die Pressestelle auf die Frage nach dem Fortschritt der Planungen und Bauarbeiten. Nach einigen Wochen meldet auch Micha Spannaus, der Pressesprecher der ESWE Verkehrsgesellschaft, lediglich: „ESWE Verkehr wird sich zum Thema Kransand aktuell nicht öffentlich äußern.“
Bereits vor über einem Jahr gab es einen Stopp beim Bau des barrierefreien Zugangs zum Brückenkopf. Damals war die Finanzierung nicht geklärt. Vor allem war nicht klar, wer den Bau der Stützmauer bezahlen soll. Diese wurde 2018 im Auftrag von Eswe Verkehr errichtet, noch in der festen Annahme, dass die Citybahn kommt. Nun sollte nach dem Aus der Bahn die Stadt Wiesbaden die Kosten von dem Verkehrsdienstleister übernehmen, was aber zumindest im Haushalt von 2022/23 nicht vorgesehen war. Das berichtete im März 2022 die Frankfurter Rundschau (FR).
Ob die Frage nach der Finanzierung inzwischen geklärt ist und wann der Bau abgeschlossen wird, bleibt also zumindest aktuell weiter rätselhaft.