Der Wiesbadener „Tatort“ ist für seine skurrilen Inszenierungen bekannt. Regelmäßig sorgen die Krimis um den Kommissar Felix Murot (gespielt von Ulrich Tukur) für ein Feuerwerk an Kommentaren in den sozialen Medien. Nun kracht es aber offenbar schon vor dem Drehstart des neuen Films. Im Mittelpunkt steht dabei der Gast-Auftritt eines „Rammstein“-Bandmitglieds.
Gast-Auftritt „untragbar“
Wie der „Spiegel“ berichtet, soll „Rammstein“-Keyboarder Flake, der mit bürgerlichem Namen Christian Lorenz heißt, bei einem kurzen Auftritt einen Arzt spielen. Durch Lorenz’ Besetzung wird der Wiesbaden-„Tatort“ jetzt aber für eine andere Darstellerin „untragbar“, so das Magazin.
Demnach sagte nun Musikerin und Sängerin Christiane Rösinger ihren Auftritt ab. Gegenüber dem „Spiegel“ gab sie an, keine große Sache daraus machen zu wollen. Und weiter: „Meine Ablehnung heißt nicht, dass ich den Musiker und Menschen Flake canceln will, sondern dass ich auf keine Weise mit dem System Rammstein in Verbindung gebracht werden will. Das würde allem widersprechen, was ich die vergangenen Jahrzehnte mit meiner Musik und meinen Texten vermitteln wollte.“
Was Rösinger damit genau meint: Im letzten Jahr gab es einige schwerwiegende Vorwürfe gegen die Band „Rammstein“. Dabei sei es um angebliche sexuelle Übergriffe sowie Misshandlungen bei Konzerten gegenüber weiblichen Fans gegangen. Auch illegale Drogen sollen im Spiel gewesen sein, wie die „Bild“ berichtet. Im Mittelpunkt der Anschuldigungen stand zwar „Rammstein“-Frontmann Till Lindemann. Doch auch gegen Keyboarder Flake selbst soll es Vorwürfe gegeben haben, die beide Musiker jedoch dementierten, so die Zeitung. Zudem sei ein Ermittlungsverfahren der Berliner Staatsanwaltschaft gegen Lindemann eingestellt worden.
Zu dem Ärger um die Besetzung des neuen Wiesbaden-„Tatort“, dessen Dreharbeiten am 6. Juni beginnen sollen, hat nun inzwischen auch der Hessische Rundfunk Stellung genommen. Wie der „Spiegel“ berichtet, will der Sender am Auftritt des „Rammstein“-Bandmitglieds Flake festhalten. Gegenüber dem Magazin erklärte jetzt ein Sendersprecher: „Die in den Medien erhobenen Vorwürfe gegen ihn wurden nicht vor Gericht gebracht. Für uns gilt die Unschuldsvermutung.“