Zwei Männer im Alter von 56 und 28 Jahren stehen vor dem Wiesbadener Amtsgericht. Vorgeworfen wird ihnen mehrfache gemeinschaftliche räuberische Erpressung, Betrug sowie Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs und von Persönlichkeitsrechten durch Bildaufnahmen.
Die beiden Angeklagten sollen dem Geschädigten sexuelle Kontakte zu einem jungen Mann vermittelt haben. Der Geschädigte habe dann gegen Barzahlung Sex mit dem 28-jährigen Angeklagten in der Wohnung des älteren Angeklagten gehabt.
Ohne Wissen des Geschädigten habe der 56-Jährige, dem die Wohnung gehörte, Kameras und Handys mit Kamerafunktion in seiner Wohnung versteckt und mit ihnen den Sex gefilmt. Nach mehrmaligen Treffen habe der 56-jährige Angeklagte dann Kontakt zu dem Geschädigten aufgenommen und sich als eine andere Person ausgegeben. Er habe ihn aufgefordert, 15.000 Euro zu zahlen, da der Mann, mit dem er Sex hatte, erpresst werde und die Erpresser die Filmaufnahmen verbreiten wollten – unter anderem an die Firma des Geschädigten sowie dessen Ehefrau.
Der Geschädigte sei darauf eingegangen und habe den gewünschten Betrag an den 28-jährigen Angeklagten gezahlt. Nach erneuten Aufforderungen und Vortäuschungen des 56-Jährigen habe das Opfer drei weitere Male gezahlt, insgesamt mehr als 12.000 Euro.
Die Hauptverhandlung in diesem Verfahren wurde auf Dienstag, den 11. April, 9 Uhr festgelegt.
