Demo gegen Wiesbadener Weihnachtszirkus

Zirkus-Leiter widerspricht Vorwürfen

Demo gegen Wiesbadener Weihnachtszirkus

Etwa 20 Menschen wollen am heutigen Donnerstagnachmittag erneut gegen den „Weihnachtscircus Alberti“ in Wiesbaden demonstrieren. Das teilt die Organisatorin Larissa Klee gegenüber Merkurist mit.

Die Demo findet zu Beginn einer Familienvorstellung von 14 bis 15 Uhr vor Ort statt. Wie die Organisatorin sagt, wolle man „mit den Menschen ins Gespräch kommen, sie möglicherweise aufklären und von einem Besuch abhalten“. Grund für die Demo seien die Tierdressuren im Zirkus. „Wir schreiben mittlerweile das Jahr 2023, dass Tiere nicht dazu da sind, ein ‘Leben’ in kleinen Unterkünften zu leben, ständig von A nach B gekarrt zu werden, in Manegen zu lauter Musik und grellem Licht aufzutreten, das müsste doch irgendwann einmal von jedem verstanden werden“, heißt es in einem Facebook-Post zur Demo.

Kritik übt die Organisatorin der Demo auch an der Stadt Wiesbaden, die sich jedes Mal „herausrede“ – es seinen private Flächen, auf die sie keinen Einfluss habe. „Die Stadt Wiesbaden hätte, wenn sie wollte, sehr wohl Einfluss auf gastierende Zirkusse. Andere Städte und Länder sprechen auch ein generelles Verbot gegen Zirkus mit Tieren aus“, sagt Klee gegenüber Merkurist. Kurz vor Weihnachten hatte die Stadt Wiesbaden dem Weihnachtszirkus untersagt, eine Löwenshow aufzuführen (wir berichteten). Pferde, Hunde und Kamele dürfen allerdings in die Manege.

Der Leiter des Zirkus, Roberto Frank, widerspricht den Vorwürfen. Wie er gegenüber dem SWR sagt, habe es noch nie Probleme mit der Haltung der eigenen Tiere gegeben. Man halte sich an alle Richtlinien. Dass die Löwen nicht richtig gehalten wurden, sei die Schuld des Dompteurs aus Tschechien gewesen. Demonstrationen finde er legitim, er hoffe aber, dass die Zirkusgäste in Ruhe gelassen und keine Plakate zerstört werden. Bei Protesten in den vergangenen Tagen sei es sogar zu Morddrohungen gekommen, so Frank gegenüber dem SWR. Demonstranten berichteten hingegen, dass sie von Zirkusmitarbeitern mit einem Kleinlaster bedrängt worden seien.