In der Wiesbadener Innenstadt hat eine Tagbar eröffnet

Noch befindet sich die „Delikt Tagbar“ im Alten Gericht in der „Sneak-Peak“-Phase, trotzdem wird sie laut Betreiber Christian Beul (38) schon sehr gut angenommen. Wir haben mit dem Koch und Gründer über sein Konzept gesprochen.

In der Wiesbadener Innenstadt hat eine Tagbar eröffnet

Er wollte weder den „Café-Stempel“, eine reine Bar oder ein Restaurant soll seine neue Gastronomie im Alten Gericht aber auch nicht sein. Außerdem war Christian Beul (38) und seinem Partner Albrecht von Schnurbein (40) wichtig, dass er seinen Gästen tagsüber ein wenig Feier-Feeling gewähren wollte. So wurde ihnen klar: Das Label „Tagbar“ passt perfekt.

Das Konzept „Tagbar“

Doch was genau gibt es in einer solchen Location? Derzeit befindet sich die Gastronomie noch in der „Sneak-Peak-Phase“, so Beul. Das heißt, die Tagbar hat ausschließlich am Wochenende geöffnet: an Freitagen und Samstagen ab 17 Uhr bis in die Nacht, sonntags schon früh zum Brunch. Freitags und Samstags findet man auf der Karte kleine Speisen. An diesen Tagen ist die Location laut Beul ein gehobeneres Bistro. Serviert wird etwa Burrata mit Sommergemüse, Tomaten-Zitronen-Jus und gebeiztem Umami-Eigelb, aber auch hausgemachte Pasta oder Süßes wie etwa ein Rhabarberdessert mit Kuchen und Joghurt-Eis. Die Getränkeauswahl reicht von Kaffee der Wiesbadener Maldaner Coffee Roasters über Eulchen-Bier aus Mainz bis hin zu Drinks mit Spirituosen. Dabei sollen auch einige leichte „Spritzer“ sein, die man vielleicht sogar mal zum Lunch genießen könnte. Ein bisschen frech will Beul seine Location nämlich auch haben: „Delikt Tagbar, eben.“

Der Brunch ist Beul zufolge derzeit am gefragtesten. Für 32,50 Euro werden einem dann sonntags zweieinhalb Stunden lang immer wieder kleine Gerichte präsentiert, insgesamt derzeit 14 Stück. Darunter etwa langgereiftes Sauerteigbrot, ein Salat aus wilden Wiesbadener Tomaten mit Ricotta und Pfirsich, warmer Porridge, Patatas Bravas, eine Praline und ein Nachtisch. Im Preis enthalten ist auch eine Wasserflatrate. Der Brunch sei bereits für mehrere Wochen im Voraus ausgebucht, obwohl es jeden Sonntag drei Startzeiten gebe, erzählt Beul.

„Präzise, aber lässig“

Langfristig wollen Beul und sein Team an sechs Tagen die Woche tagsüber öffnen, vor allem Lunch soll dann im Fokus stehen. Beul selbst ist gelernter Koch und hat Erfahrung in der Sternegastronomie, sein Küchenchef Nico Häußer ebenfalls. Sie wollen aber kein abgehobenes Essen servieren, sondern raffinierte Küche mit Zutaten, die man kennt. Und diese sollen möglichst regional und nachhaltig produziert sein. „Präzise, aber lässig“, beschreibt Beul den Koch-Stil.

Das Motto passt dem Inhaber zufolge auch auf die Einrichtung. Die Tagbar ist im ehemaligen Strafkammersaal. Beul wollte das Potenzial der alten Gerichtsräume so gut nutzen, wie es ging. Darum hat er einige Backsteinmauern unverputzt gelassen und auch die Deckenelemente erhalten, soweit es ging. Sie stammen aus drei verschiedenen Zeiten, sodass man die Geschichte des Gebäudes ablesen kann. Bei den Möbeln sei es wie mit dem Essen: möglichst lokal und nachhaltig gefertigt. Ein abgetrennter Salon mit Gewölbedecke könne auch als Séparée für größere Gesellschaften genutzt werden die gesamte Location auch für Hochzeiten oder Geburtstage gemietet werden.

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