Wiesbaden will Müll-Problem in den Griff bekommen

Flaschen, Zigarettenkippen und Hundehaufen mitten in der Innenstadt: Die Stadt Wiesbaden sieht sich mit einem zunehmendem Müllproblem konfrontiert. Eine neue Kampagne soll das Problem jetzt eindämmen.

Wiesbaden will Müll-Problem in den Griff bekommen

Achtlos weggeworfener Müll ist auch in Wiesbaden ein zunehmendes Problem. Um dagegen vorzugehen, startet die Stadt nun ein neues Pilotprojekt: Sogenannte „Umweltscouts“ sollen ab sofort jedes Wochenende in der Innenstadt unterwegs sein und Passanten für das Thema sensibilisieren.

„Wir wollen eine lebendige und attraktive Wiesbadener Innenstadt, in der sich alle wohlfühlen und gerne aufhalten“, sagte Umweltdezernentin Christiane Hinninger (Grüne) am Freitag zum Auftakt der Aktion. „Um das sogenannte Littering, also das achtlose Wegwerfen von Müll, im öffentlichen Raum einzudämmen, muss sich etwas in den Köpfen der Menschen ändern.“

Schaden für Menschen und Umwelt

Aufgabe der Umweltscouts sei es nicht, selbst Müll aufzusammeln. Vielmehr sollen sie durch Kommunikation „Aufklärung auf Augenhöhe“ leisten. Dazu sprechen sie Passanten gezielt auf das zunehmende Müllproblem an. „Littering schadet den Menschen, der Umwelt und verursacht immense Kosten“, so Hinninger. Achtlos weggeworfener Abfall gefährde nicht nur die Gesundheit, sondern mindere auch die Attraktivität der Stadt für Bewohner und Besucher.

Als Zweierteams laufen die Scouts, die als Minijobber bei der Stadt angestellt und entsprechend geschult wurden, nun drei Monate lang jeden Freitag- und Samstagabend von 17 bis 21 Uhr durch die Straßen und über die Plätze im historischen Fünfeck. Gut erkennbar sind sie dabei an ihren leuchtend-grünen Westen.

Aschenbecher und Gassibeutel

Die Scouts würden auch kostenlos kleine Aschenbecher zum Mitnehmen und Hundekotbeutel verteilen. Zudem sollen sie Tipps für die richtige Entsorgung von Abfall geben. „Mit den Umweltscouts wollen wir erproben, welche Erfolge wir bei der Müllvermeidung mit Aufklärung und Anreizen erzielen“, sagt Citymanager Jens Ackermann.

Zu den Abfällen, die in Wiesbaden zunehmend achtlos weggeworfen werden, gehören laut Stadt unter anderem Flaschen, Kronkorken, Kaugummis, Zigarettenkippen und Hundekot. Aber auch Verpackungsmüll von „To-Go“-Produkten wie Pizzakartons oder Coffee-to-go-Becher würden die Mülleimer verstopfen – „trotz regelmäßiger Leerung“.

Das Pilotprojekt wird mit Mitteln aus dem Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ gefördert. Partner für die Umsetzung ist die Mainzer Kommunikationsagentur „dreivorzwölf marketing“, die in anderen Städten mit ihrem Präventionskonzept „Bleib Sauber!“ bereits erkennbare Erfolge erzielt haben soll.