Als eine non-binäre Person im August 2021 ein Göttinger Schwimmbad verlassen musste, weil sie ohne Oberteil baden gegangen war, begann eine großflächige Diskussion über Geschlechtergerechtigkeit und oberkörperfreies Baden in öffentlichen Schwimmbädern. 2022 testete die Stadt die Möglichkeit zum Oben-Ohne-Baden zunächst an Wochenenden, einige Monate später folgte dann die endgültige Umsetzung: Alle, die wollen, dürfen in Göttingen ohne Oberteil baden gehen.
Seitdem zogen zahlreiche Städte nach, unter anderem auch Metropolen wie Köln und Berlin. Auch in Wiesbaden wurde im vergangenen Sommer über das Thema diskutiert. Nun sollen diese Diskussionen in die Tat umgesetzt werden. Wie die Wiesbadener Volt-Fraktion mitteilt, sollen Wiesbadener ab der kommenden Badesaison geschlechterübergreifend oberkörperfrei baden können.
Anpassung der Badeordnung für die kommende Saison
Volt zufolge habe die Betriebskommission von mattiaqua in ihrer letzten Tagung beschlossen, die Badeordnung in den Wiesbadener Schwimmbädern entsprechend anzupassen. Ab der kommenden Badesaison soll also jede Person selbst entscheiden dürfen, ob sie ein Oberteil tragen möchte. Die Regelung solle sowohl für den Bade- als auch für den Liegebereich gelten.
Bereits im Juni 2022 stellte die Volt-Fraktion gemeinsam mit den Grünen, der SPD und der Linken einen Antrag zur Anpassung der Kleiderordnung in Wiesbadener Frei- und Hallenbädern. „Die unterschiedliche Behandlung aufgrund von äußeren Geschlechtsmerkmalen ist längst nicht mehr zeitgemäß“, so Janine Vinha, frauenpolitische Sprecherin und Fraktionsvorsitzende der Volt-Fraktion. Wir freuen uns daher sehr, dass die Forderungen unseres Antrags umgesetzt wurden und auch Frauen künftig selbst über das Tragen eines Oberteils in Wiesbadener Frei- und Hallenbädern entscheiden dürfen.“