Diese Legende hat die Filmregisseure sofort überzeugt: In einer Burgruine kämpft Idilia Dubb vier Tage lang ums Überleben. Jegliche Erinnerungen an ihr früheres Leben hat sie verloren. Nun wollen der gebürtige Wiesbadener Simon Pilarski und Konstantin Korenchuk mit ihrer Produktionsfirma „Sternenberg Films“ diese alte Sage aus dem Rheintal in die deutschen Kinos bringen.
Der Filmdreh
Die letzten vier Jahre widmeten sich die beiden der Legende und verfilmten sie. Am 27. April kommt ihr Spielfilm „4 Tage bis zur Ewigkeit“ in die deutschen Kinos, darunter ist auch das Cineplexx in Wiesbaden. Für die Besetzung ihres Films konnten sie berühmte Schauspieler wie Lea van Acken, in der Hauptrolle der Idilia Dubb, Eric Kabongo sowie André Hennicke gewinnen: „Die Schauspieler zu bekommen, war die einfachste Aufgabe. Lea haben wir entdeckt, und sie wollte es sofort machen. Sie hatte richtig Lust auf eine körperlich anspruchsvolle Hauptrolle“, so Korenchuk.
Nachdem die beiden den hessischen Hochschulfilmpreis für ihren Kurzfilm „Nächstenliebe“ gewonnen hätten, habe sich die Tür geöffnet, die Sage zu verfilmen und somit erstmals einen Spielfilm zu drehen. „Eigentlich wollten wir nur Regie führen, aber die meisten Produktionsfirmen haben nicht an den Film geglaubt wegen des speziellen Genres: ein Liebesdrama mit Mystery-Elementen. Also haben wir uns eingearbeitet, wie man produziert und es dann einfach selbst gemacht und finanziert“, erzählt Pilarski. Das sei aber nicht die einzige Hürde gewesen, die die Geschäftsführer der Produktionsfirma meistern mussten. Die Finanzierung und der logistische Aufwand seien eine Herausforderung gewesen: „Wir haben viele Szenen auf dem Felsenmeer Doost in der Oberpfalz (Bayern) gedreht. Der Transport des Equipments in die Felsen hat uns Nerven gekostet und es war dauerhaft die Gefahr da, dass den Schauspielern etwas passiert“, so die beiden Produzenten.
Drehorte in Wiesbaden und Umgebung
Aber auch ein Balkon einer Villa im Wiesbadener Stadtviertel Sonnenberg diente den beiden Produzenten als Paris-Kulisse für ihren Spielfilm. Im Hofgut Hammermühle in Wiesbaden-Biebrich hätten Pilarski und Korenchuk Modellaufnahmen der Burg gedreht, die in einer Lagerhalle in Mainz-Bischofsheim als Kulisse nachgebaut worden sei. Später seien diese Aufnahmen am Computer mit Landschaftsaufnahmen und den Schauspielern zusammengebaut worden. „So haben wir mit wenig Geld ein Miniaturmodell nachbauen und somit Geld sparen können“, erzählt Pilarski. Im hessischen Oestrich-Winkel diente das Brentanohaus als Drehort für einige Szenen, die in einem Gasthaus spielen. Nach 32 Hauptdrehtagen und ein paar Nachdrehs für Landschaftsaufnahmen und die Szenen im Burgmodell sei der Film dann im Kasten gewesen.
Der Film habe ein doppeltes Ende, und die Zuschauer können selbst entscheiden, welche Variante der Wahrheit entspricht. Einen Hinweis auf den Realitätsgehalt der Sage biete die Adenauer Kreiszeitung aus dem 19. Jahrhundert. Dort wurden die ersten vier Tagebuchseiten der Idilia Dubb veröffentlicht. Ob es sich bei der Sage nun um eine wahre Geschichte handelt, bleibt unklar. Doch genau dies sei das Faszinierende für die beiden Regisseure gewesen.