Neue Osttangente frei: Mega-Projekt in Alzey abgeschlossen

Alzey feiert den Abschluss eines der größten Infrastrukturprojekte der Region. Die neue Osttangente ist frei, was den Weg für Milliarden-Investitionen und neue Arbeitsplätze ebnen soll.

Neue Osttangente frei: Mega-Projekt in Alzey abgeschlossen

Mit einem Festakt hat die Stadt Alzey am Montag den Abschluss der Erschließungsarbeiten im Industriegebiet Ost gefeiert. Wie die Verantwortlichen mitteilen, ist damit eines der größten Infrastrukturprojekte der vergangenen Jahrzehnte in der Region vollendet und die neue Osttangente für den Verkehr freigegeben.

An der Feier nahmen außer Ministerpräsident Alexander Schweitzer und Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt auch zahlreiche Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung teil. Innerhalb von zwei Jahren wurden auf einer Fläche von rund 78 Hektar neue Straßen, eine Brücke und komplette Versorgungssysteme gebaut. Das Projekt ermöglicht namhafte Unternehmensansiedlungen wie Lilly Deutschland (Investition: 2,3 Milliarden Euro) und TST sowie Erweiterungen bestehender Betriebe wie Lufthansa Technik AERO Alzey.

„Ein echter Meilenstein“

Bürgermeister Steffen Jung sprach von einem „echten Meilenstein“ für die Stadt und die Region. „Hier entstehen Arbeitsplätze, Zukunftschancen und Perspektiven, und das auf eine Art und Weise, die Ökologie, Geschichte und Wirtschaft verbindet“, so Jung.

Auch Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt betonte, die Entwicklung sei beispielgebend dafür, wie Ansiedlungsmanagement gelingen könne. Mit den neuen Unternehmen werde der Wirtschaftsstandort Alzey und ganz Rheinland-Pfalz gestärkt. „Eine gute Verkehrsinfrastruktur ist wichtig und notwendig für die Attraktivität eines Standorts“, erklärte Schmitt. Die Erschließungsgesellschaft Alzey (EGA), ein Zusammenschluss aus Privatwirtschaft und öffentlicher Hand, setzte das Projekt um.

Goldschatz und Fledermausnetze

Außer der wirtschaftlichen Entwicklung hatte das Projekt auch eine historische und ökologische Dimension. Die Landesarchäologie dokumentierte während der Arbeiten eine Fläche von rund 60 Hektar und machte dabei über 1500 Funde. Entdeckt wurde unter anderem die bislang größte bekannte eisenzeitliche Siedlung Rheinhessens. Zu den spektakulärsten Funden zählen ein goldener Armring aus der Bronzezeit und ein Grab, in dem ein Mensch gemeinsam mit einem Pferd bestattet wurde (wir berichteten).

Zusätzlich wurden entlang der Selz umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen umgesetzt. So wurden Amphibientunnel und Fledermausnetze installiert sowie neue Grünflächen geschaffen, um die wirtschaftliche Entwicklung mit ökologischer Verantwortung zu verbinden.

Neue Tangente entlastet Verkehr

Mit der Verkehrsfreigabe der Osttangente und der über 40 Meter langen Selzbrücke verbessert sich die Verkehrsanbindung des Industriegebiets deutlich. Ab Mittwoch, 17. September, ist die Otto-Lilienthal-Straße durchgängig befahrbar. Dadurch soll die bisher stark belastete Karl-Heinz-Kipp-Straße entlastet werden. Auch der Selztalradweg wurde in dem Bereich erneuert und an das Industriegebiet angebunden.