Ein Güterschiff ist am Donnerstagvormittag auf dem Rhein bei Bingen havariert. Das meldet das Polizeipräsidium Einsatz, Logistik und Technik.
Schiffsteile reißen auseinander
Zu dem Vorfall kam es demnach während einer Bergfahrt bei Rheinkilometer 523. Havariert ist ein mit insgesamt 2870 Tonnen Steinkohle beladener, 185 Meter langer Güterschubverband.
Konkret riss während einer routinemäßigen Schiffskontrolle der Wasserschutzpolizei Mainz zunächst der backbordseitige Koppeldraht zwischen zwei Teilen des Schiffs: dem schiebenden Gütermotorschiff (GMS) und dem Güterschubleichter (GSL) davor. In der Folge knickte der vordere Schiffsteil (GSL) ab, was dazu führte, dass auch der steuerbordseitige Koppeldraht riss.
Darum kam es dann zu einer Kollision: Der Bug des vorderen Schiffsteils (GSL) prallte gegen die Steuerbordseite des hinteren (GMS). Der vordere Teil fuhr sich anschließend außerhalb der Fahrrinne nahe der Ilemnaue auf kiesigem Grund fest. Der hintere Schiffsteil hingegen konnte sicher an der Spundwand der Verladestelle Geisenheim anlegen.
Bergung ab Freitag möglich
Zum Zeitpunkt der Havarie befanden sich keine weiteren Schiffe im unmittelbaren Umfeld, und die Schiffsbesatzung war nicht in der Nähe der gerissenen Stellen. Personen kamen darum nicht zu Schaden.
Die Polizei kann nicht ausschließen, dass Wasser in den vorderen Schiffsteil eingedrungen ist. Eine Bergung des GSL könnte ab Freitag (6. Juni) oder später erfolgen. Ob das Schiff dafür teilweise entladen werden muss, sollen Strommeister und Havariekommissar am Freitag gemeinsam entscheiden.
Die Wasserschutzpolizei Mainz hat die Ermittlungen zur genauen Unfallursache aufgenommen.