Baustellen, Umleitungen, Straßensperrungen: Autofahrer in Bingen müssen in den nächsten Jahren viel Geduld mitbringen. An mehreren Hauptverkehrsachsen in der Stadt wird gebaut, teilweise sollen mehrere Hauptstraßen gleichzeitig zur Baustelle werden. Die „Darmverschlingung“, der Stadteingang West, die Saarlandstraße Süd und West und die Koblenzer Straße sind auf der Agenda. Zugleich sollen auch die drei Binger Bahnhöfe um- und ausgebaut werden. Bis zur Bundesgartenschau 2029 soll sich Bingen optisch herausgeputzt haben.
„Darmverschlingung“ erste Maßnahme
Der Baumarathon wird nächstes Jahr durch den Landesbetrieb Mobilität (LBM) mit dem Baubeginn an der „Darmverschlingung“ eingeläutet. Die komplizierte, einmalige und als nicht verkehrssicher erachtete Verkehrskreuzung zwischen zweier Bundesstraßen und einer Landstraße am Ortseingang von Bingerbrück wird nach jahrelangen Planungen durch einen Kreisel ersetzt. Der LBM strebt einen Baustart im Frühjahr 2024 an und geht heute von rund zwei Jahren Bauzeit aus, wie Bernhard Knoop, der Dienstellenleiter des LBM Worms, auf Anfrage mitteilt. Weitergehende Aussagen seien noch nicht möglich, heißt es weiter. Im Februar sei erst einmal eine öffentliche Informationsveranstaltung zur Baumaßnahme geplant. Dort sollen Bürger Infos zum Baustart und dem Bauablauf bekommen.
Die „Entwirrung“ der „Darmverschlingung“, also der Kreuzung zwischen der B9, B48 und der L214, wird nicht einfach: Die Bauarbeiten finden unter laufendem Verkehr statt, erklärt Knoop. Deswegen soll die Umgestaltung in verschiedenen Bauabschnitten durchgeführt werden. Damit sei das Baufeld eng und begrenzt. Im Zuge der Straßen- und Tiefbauarbeiten werden auch Versorgungsleitungen um- und neuverlegt, sagt Knoop: „Es sind dies Leitungen der Wasserversorgung, Abwasserkanäle sowie Stromleitungen und Leitungen der Telekommunikation.“ Im Vorfeld bedeutet das intensiven Abstimmungsbedarf mit den Leitungs- und Versorgungsträgern sowie mit verschiedenen Behörden. Auch mit Anwohnern, die sich beim LBM melden, stünde die man im Kontakt.
Der neue Kreisel wird 38 Meter breit sein und im Westen von einer 3,50 Meter hohen und über 100 Meter langen Stützwand umgeben. Im Osten führt (wie bisher) die B9 am Kreisel vorbei. Die Errichtung eben dieser Stützmauer sei laut Knoop bei der Baumaßnahme am anspruchsvollsten und zeitintensivsten.
Verkehrseinschränkungen bleiben nicht aus
„Es kommt einiges auf Bingen zu“, wird Bürgermeister und Baudezernent Ulrich Mönch (CDU) in der Allgemeinen Zeitung in Anbetracht der anstehenden Straßenumgestaltungen und damit verbundenen Verkehrseinschränkungen zitiert. Im Baumarathon bleibt es nicht aus, dass an mehreren Hauptverkehrsachsen gleichzeitig gebaut wird. Deshalb wird es sicherlich auch zu Verkehrseinschränkungen kommen. Wo möglich, sollen diese jedoch so gering wie möglich gehalten werden.