„Gefahr groß“: Afrikanische Schweinepest bald auch in Rheinland-Pfalz?

Infizierte Tiere müssen getötet werden

„Gefahr groß“: Afrikanische Schweinepest bald auch in Rheinland-Pfalz?

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist in Europa weiter auf dem Vormarsch. Aus diesem Grund warnt Umweltministerin Katrin Eder (Grüne), dass „eine hohe Gefahr“ besteht, dass die Seuche in bislang nicht betroffene Regionen in Deutschland eingeschleppt werden könnte.

Die Tierseuche kann durch infizierte Wurst- und Fleischreste, mitgebrachte Souvenirs oder Jagdtrophäen in die heimische Schweinehaltung und Wildschweinpopulation eingeschleppt werden. Verursacher ist in der Regel der Mensch. Der Erreger der ASP ist dabei extrem widerstandsfähig und sowohl in rohem Fleisch als auch in gepökelten oder geräucherten Fleischwaren, wie Schinken und Salami, über mehrere Wochen und Monate überlebensfähig. In tiefgefrorenem Fleisch kann der Erreger sogar jahrelang überleben. Für den Menschen ist die ASP allerdings ungefährlich.

Das Umweltministerium in Rheinland-Pfalz warnt nun aber erneut davor, Lebensmittel aus Regionen mitzubringen, in denen die ASP vorkommt, wie zum Beispiel große Gebiete in Polen und Rumänien, aber auch in Kroatien, Italien, Griechenland und Ungarn. Insbesondere unachtsam in der Natur entsorgte Lebensmittelreste, die Schweinefleisch enthalten, bergen ein hohes Risiko. Werden diese Speisereste an Autobahnen, Landstraßen oder Wanderwegen entsorgt, können Wildschweine sie fressen und die Tierseuche so verbreiten.

Schweinehaltende Betriebe werden gebeten, ihre Hygienemaßnahmen immer wieder zu überprüfen und gegebenenfalls zu verbessern, um Ausbrüche im Hausschweinebestand zu verhindern. Dazu gehört insbesondere, keine Speiseabfälle an Schweine zu verfüttern. Zudem sollten alle Saisonarbeiter darauf hingewiesen werden, auf keinen Fall Speisereste an Schweine zu verfüttern.

Hintergrund

Die Afrikanische Schweinepest ist eine Virusinfektion bei Haus- und Wildschweinen. Im Jahr 2007 wurde sie aus Afrika nach Georgien eingeschleppt. Anschließend breitete sich das Virus nach Russland aus und drang 2014 in die Europäische Union ein. Darüber hinaus erreichte die Krankheit im August 2018 auch den größten Schweineproduzenten der Welt, China, und breitet sich nun in diversen asiatischen Ländern aus. Seit September 2020 sind auch in Deutschland Wildschweine von der Seuche betroffen. Die Ausbruchsgebiete liegen entlang der polnischen Grenze in Brandenburg und Sachsen.

Es existieren keine Impfstoffe gegen das Virus. Infizierte Tiere müssen getötet und unschädlich beseitigt werden. Hat diese Tierseuche eine Wildschweinpopulation erreicht, ist es schwierig bis unmöglich und extrem kostenintensiv das Virus wieder zu eliminieren.