Grünes Licht für riesiges Rechenzentrum in Nierstein

Der Stadtrat Nierstein hat grünes Licht für ein großes Rechenzentrum gegeben. Das Projekt soll Hunderte neue Arbeitsplätze in die Region bringen.

Grünes Licht für riesiges Rechenzentrum in Nierstein

Der Weg für den geplanten Rechenzentrumscampus in Nierstein ist frei. Wie die Verbandsgemeinde Rhein-Selz mitteilt, hat der Niersteiner Stadtrat am Dienstag einstimmig den Beschluss für den Bebauungsplan getroffen. Anfang Dezember hatte bereits der Verbandsgemeinderat den Beschluss zum Flächennutzungsplan verabschiedet. Das Projekt soll auf dem Gelände des Rhein-Selz-Parks entstehen.

Jochen Schmitt, Bürgermeister der Stadt Nierstein, sieht in dem Vorhaben eine große Chance: „Der einstimmige Satzungsbeschluss ist nicht nur ein bedeutender Meilenstein für Nierstein, sondern eröffnet neue Perspektiven für die gesamte Region. Durch das Projekt entstehen auf einer bislang ungenutzten Konversionsfläche hunderte neue Arbeitsplätze und eine Infrastruktur, die Zukunftsbranchen anziehen wird.“ Der Rhein-Selz-Park werde so zum „digitalen Motor der Region“.

Auch Martin Groth, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rhein-Selz, lobte die Zusammenarbeit: „Dieses Projekt zeigt, wie erfolgreiche interkommunale Zusammenarbeit funktioniert. Ich bin stolz darauf, Teil einer Region zu sein, in der die Kommunen bereit sind, über ihre eigenen Grenzen hinauszudenken und gemeinsam etwas zu bewegen.“

Konstantin Hartmann, Managing Director bei Global Data Centers, einem Geschäftsbereich von NTT DATA, kündigte an: „Aktuell planen wir, den Bauantrag im Frühjahr 2026 einzureichen.“

Baubeginn für 2027 vorgesehen

Das Unternehmen rechnet damit, die Baugenehmigung etwa ein Jahr nach Einreichung des Antrags zu erhalten. Die ersten Arbeiten auf dem Gelände sollen 2026 starten, der eigentliche Baubeginn ist für 2027 vorgesehen. Die Inbetriebnahme des ersten Rechenzentrums ist für 2029 geplant. Bereits im Januar 2026 will NTT DATA mit den Plänen für ökologische Ausgleichsmaßnahmen beginnen.

Nach seiner Fertigstellung soll der Campus neun Rechenzentrumsmodule und ein eigenes Umspannwerk umfassen. Insgesamt 482 Megawatt benötigen die Computer allein für ihre IT-Leistung – also reine Rechenoperationen, ohne den Stromverbrauch für Kühlung oder sonstige Infrastruktur mitzurechnen. Die Energieversorgung soll durch Stromeinkaufsverträge, hauptsächlich mit deutschen Anbietern, und durch Photovoltaik-Anlagen auf dem Gelände sichergestellt werden. Zudem unterstützt das Unternehmen die Stadt Nierstein und die Verbandsgemeinde dabei, Konzepte zur Nutzung der Abwärme zu entwickeln.