„Alarmierende Zahlen“: So steht es um den Feldhamster in der Region

Ist der Feldhamster in Rheinhessen und angrenzenden Gebieten vom Aussterben bedroht? Schutzmaßnahmen im Raum Mainz zeigen zumindest schon einmal Wirkung.

„Alarmierende Zahlen“: So steht es um den Feldhamster in der Region

Die Feldhamster in Rheinland-Pfalz befinden sich derzeit im Winterschlaf. Wie es um die Nager steht, zeigt eine Bilanz der Stiftung Natur und Umwelt (SNU). Sie fällt für 2024 zwiegespalten aus.

Laut den Kartierungen der SNU kann aktuell von einer gesicherten Feldhamster-Population südlich von Mainz und fünf Vorkommen mit sehr wenigen Einzeltieren in Rheinhessen beziehungsweise an der Nahe ausgegangen werden. Bei den Begehungen im Frühjahr und Sommer sowie der Kontrolle der Flächen mit Schutzmaßnahmen bei Mainz wurden 2024 insgesamt knapp 800 Hektar Fläche kartiert.

Dabei zeigen sich deutliche Unterschiede: In einigen Gebieten wie bei Ilbesheim, Flomborn und Wörrstadt gelang kein sicherer Nachweis. In anderen Bereichen fanden sich nur einzelne oder wenige Baue. „Damit setzen sich die alarmierenden Zahlen in den Reliktvorkommen rheinhessischer Gebiete leider auch 2024 fort. Hier droht das endgültige Erlöschen der Vorkommen“, so die SNU.

Schutzmaßnahmen zeigen Wirkung

Dass es dennoch Grund zur Hoffnung gibt, zeigen die Zahlen aus Mainz-Ebersheim. Hier konnte in Flächen mit Schutzmaßnahmen eine erfreuliche Dichte von über fünf Bauen pro Hektar erreicht werden. Dies sei einem Netz aus Maßnahmen durch das Engagement der Landwirte zu verdanken, das den Hamstern Schutz und Nahrung biete.

„Der Feldhamster leistet, sofern er in ausreichender Zahl vorkommt, einen wichtigen Beitrag für unsere Böden. Durch seine Grabungen bis zu zwei Metern Tiefe lockert er die Erde auf“, so Umweltministerin Katrin Eder (Grüne). Mit einem Rettungspaket der Aktion Grün wolle man den „knuffigen Rheinhessen“ schützen. Schutzmaßnahmen für den Feldhamster trügen auch zum Schutz anderer Arten der Ackerflur bei.

Um eine Trendwende zu erreichen, seien aber weitere Maßnahmen nötig, wie der Aufbau einer Erhaltungszucht und die Wiederansiedlung von Tieren. „Nur durch langfristige, gemeinsame Bemühungen zum Schutz des possierlichen Tierchens besteht die Chance für eine dauerhaft positive Entwicklung und dafür, den Feldhamster in Rheinland-Pfalz vor dem Aussterben zu bewahren“, so die SNU.