In der Nacht auf Montag haben mehrere Landwirte am Globus-Logistikcenter sowie am Aldi-Zentrallager in Bingen bei einer Protestaktion die Straße blockiert.
Wie die Polizei berichtet, wurden dabei die Zufahrten zu den Lagern von Traktoren sowie Heuballen und abgeladenem Mist versperrt. Am Lager von Aldi fing einer der Heuballen aus bislang ungeklärter Ursache Feuer. Dieser wurde von Kräften der Feuerwehr gelöscht. Es sei zu keinem Schaden gekommen. Gegen 3 Uhr hatte die Polizei die Sperren beseitigt und damit die Versammlung aufgelöst.
In einem Schreiben des Vereins „Landwirtschaft verbindet Rheinland-Pfalz“ wurden Landwirte im gesamten Bundesland dazu aufgerufen, vor großen Ladenketten wie Aldi und Lidl zu demonstrieren. Damit fordern die Landwirte vom Handel „ein klares Bekenntnis zur heimischen Grundversorgung mit Urprodukten“: Der Handel sollte „sich dazu bekennen“, dass heimische Produkte zu „auskömmlichen Preisen produziert werden“ müssten, heißt es im Schreiben. Dazu müsse die Bundespolitik ein System einsetzen, das „faire auskömmlich Preise“ für die Landwirtschaft ermögliche.
Weiterhin fordern die Landwirte, keine höheren Steuern auf Agrardiesel zu erheben und die Mindestlöhne europaweit anzugleichen oder einen finanziellen Ausgleich für die deutschen Erzeuger zu bezahlen.
Und weiter: „Momentan driftet die Preisschere immer weiter auseinander. Die Gewinne der Verarbeiter steigen fast schon in unanständige Höhe, wobei die Preise für unsere Rohstoffe und Urprodukte stagnieren, zurückgehen.“ Damit seien die Supermarktketten verantwortlich für den Preisdruck „auf Kosten der Erzeuger“, etwa aufgrund von großen Verkaufsflächen oder zu vielen Märkten. Das würde Familienbetriebe in ihrer Existenz bedrohen und die Bildung von Großbetrieben beschleunigen. Daher fordern die Landwirte „zum Erhalt und zur Verbesserung der Wettbewerbssituation ein Zerschlagen der großen Strukturen auf kleinere Ketten vor“.